Motorsport

Vor 40 Jahren: Die Anfänge der DTM

Das erste Rennen am 11. März 1984

Vor 40 Jahren: Die Anfänge der DTM

Der DTM verbunden: Hans-Joachim Stuck.

Der DTM verbunden: Hans-Joachim Stuck. picture alliance / HOCH ZWEI

In der vorletzten Runde passierte das Malheur, Stuck musste seinen BMW 635 CSi abstellen. Markenkollege Harald Grohs, Spitzname "Nippel", staubte den Sieg ab. "Ein relativ wildes Jahr" sei das gewesen, sagt Stuck im SID-Gespräch. So gewann Grohs vier der 15 Rennen - den Titel in der "Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft", ab 1986 dann Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft, holte sich aber Volker Strycek ohne auch nur einen Sieg.

Es war eine offene Rennserie für Enthusiasten und Schrauber. Ein Handicap-Reglement mit Zusatzgewichten und weiteren Restriktionen sorgte für annähernd gleiche Chancen. 16 verschiedene Fahrzeugtypen gingen im Verlauf der Saison auf die Strecke, sage und schreibe 98 Fahrerinnen und Fahrer stehen in den Ergebnislisten. Darunter die Italienerin Lella Lombardi - die bis heute einzige Frau, die in der Formel 1 in die Punkteränge fuhr. Dazu spätere DTM-Ikonen wie Roland Asch, Jörg van Ommen oder eben Stuck, der 1990 den Titel holte. Und auch ein gewisser Willi Weber, der später Michael Schumacher als Manager ("Mister 20 Prozent") in die Formel 1 brachte und auf dem Weg an die Spitze beriet.

Die DTM wuchs, zog bald auch die großen Werke an - und jede Menge Motorsportfans. "Beim Hockenheim-Finale hatten wir wirklich immer volles Haus", erinnert sich Stuck: "Die Leute haben einen Riesenspaß gehabt, wir haben gerne Autogramme gegeben und mit den Fans Kontakt gehabt."

Schumacher, Rosberg, Häkkinen & Co. in der DTM

Der Wert der DTM wuchs auch sportlich, die Serie wurde international zur Marke. Michael Schumacher war kurz vor seinem Formel-1-Einstieg noch Gaststarter, für Giancarlo Fisichella, Paul Di Resta, Pascal Wehrlein oder Esteban Ocon diente die DTM gar als direktes Sprungbrett in die Königsklasse. Die Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg und Mika Häkkinen wiederum ließen ihre Rennfahrerkarrieren in der DTM ausklingen.

Die Serie war nicht frei von Krisen. 1996 war erst mal Schluss, 2000 kam es zum Revival. Doch die DTM musste sich auch danach neu erfinden, zuletzt 2021 durch den Wechsel von Prototypen zu GT3-Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr übernahm schließlich der ADAC die Serie vom langjährigen Vermarkter ITR. Die neue Saison beginnt Ende April in Oschersleben.

sid