Bundesliga

VAR: Feste Teams "vielleicht schon zur Rückrunde"

Schiedsrichter-Chef zu Gast bei "kicker meets DAZN"

"Vielleicht schon zur Rückrunde": Fröhlich kündigt feste VAR-Teams an

Soll künftig einen festen Partner im Kölner Keller bekommen: Deniz Aytekin.

Soll künftig einen festen Partner im Kölner Keller bekommen: Deniz Aytekin. IMAGO/Beautiful Sports

Bereits Ende Oktober hatte der kicker über Überlegungen beim DFB berichtet, auf feste Gespanne aus Hauptschiedsrichtern und Video-Assistenten zu setzen, um die Kommunikation zu harmonisieren. Am Montagabend bestätigte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich nun im Podcast "kicker meets DAZN", dies konkret zu planen. "Wir sind eigentlich schon länger auf dem Weg, aber es ist noch nicht so voll ausgereift", so Fröhlich. "Wir wollen das vielleicht schon zur Rückrunde deutlich ausweiten und in der nächsten Saison dann als Standard setzen."

Zuletzt stand der VAR wieder vermehrt in der Kritik - unter anderem wegen Entscheidungen wie dem nicht gegebenen Elfmeter für Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund, den das Gespann im Nachgang mit "handwerklichen Fehlern" begründet hatte. Beim VAR-Einsatz waren nicht alle verfügbaren Perspektiven verwendet worden.

Fröhlich verspricht sich nicht nur in Sachen Kommunikation einen Vorteil von den festen Zuteilungen. "Das hat auch etwas mit Einstellung zu bestimmten Spielvorgängen zu tun", erklärt er. "Dass man sich da nicht mit großen Erklärmuster einfahren muss, dass ich nicht groß erklären muss, wie ich gestanden habe, was ich gesehen habe, wie ich ticke. Das ergibt sich dann in festen Teams zu einem Automatismus, das ist sehr hilfreich."

Zwei weiteren möglichen Veränderungen beim VAR steht Fröhlich hingegen eher kritisch gegenüber. So scheitere das Zeigen von Szenen auf der Stadionleinwand daran, "dass die Einspeisung der Bilder da endet, wo das Stadion beginnt". Denn dort "sei der Klub der Hausherr" - und unter den Vereinen "ist keine Einigung erkennbar, dass es alle machen. Ich fände es auch schlecht, wenn es einige machen und andere nicht."  Stattdessen könne er sich eine App vorstellen, über die Zuschauer die Bilder sehen können, "es ist aber ein sehr langer Entwicklungsprozess, bis wir dahin kommen".

Auch die Überlegung, Schiedsrichter - analog zum American Football - ihre Entscheidungen selbst auf dem Feld erklären zu lassen, hält Fröhlich für (noch) nicht umsetzbar. Es sei einerseits "eine konditionelle Herausforderung, wenn ein Schiedsrichter zwei bis drei Minuten hin und her rennen muss, dann rausgeht, um sich eine Szene anzuschauen und die dann noch erklären muss", so Fröhlich. Außerdem gebe es Schiedsrichter, "die traditionell unterwegs sind und vielleicht Berührungsängste haben".

Kategorisch ausschließen will er eine Einführung eine dieser Neuerungen zwar nicht, "aber aus meiner Einschätzung sind wir noch nicht so weit".

Wie er die Leistung der DFB-Schiedsrichter generell sieht, warum er Trainer-Aussagen "oft populistisch" findet und warum er eine "Grundreinigung" anstrebt, erklärt Fröhlich ebenfalls in der neuen Folge "kicker meets DAZN".

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KMD #209 (mit Deniz Aytekin)
01:55:35 Stunden
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mib