Bundesliga

VfB verpasst "große Chance" - Undavs "Bamm-Bamm"-Kritik

Zwei Premieren für Hoeneß

VfB verpasst "große Chance" - Undavs "Bamm-Bamm"-Kritik

Unerwarteter Rückschlag in Heidenheim: Deniz Undav und seine Teamkollegen sparten am Sonntag nicht mit Selbstkritik.

Unerwarteter Rückschlag in Heidenheim: Deniz Undav und seine Teamkollegen sparten am Sonntag nicht mit Selbstkritik. IMAGO/Sportfoto Rudel

Mit starken Leistungen in der U 19 hatte sich Luca Raimund zum dritten Mal einen Spieltagskaderplatz bei Sebastian Hoeneß erarbeitet. Diesmal aber, beim Stuttgarter Auswärtsspiel in Heidenheim am Sonntag, debütierte der 18-jährige offensive Mittelfeldspieler nicht nur in der Bundesliga, sondern wäre um ein Haar sogar zum Punktgaranten für den VfB geworden - wenn sein Abschluss in der Nachspielzeit nur ein paar Millimeter weiter unten die Latte berührt hätte.

Doch auch wenn sich Trainer Hoeneß im Anschluss weigerte, von einem verdienten Heidenheimer 2:0-Sieg zu sprechen, passte es zum Auftritt seiner Mannschaft besser, dass Raimunds Happy-End-Tor nicht fiel. "Unterm Strich hat ein bisschen was gefehlt", haderte Hoeneß bei DAZN, nachdem er erstmals in seiner Amtszeit ein torloses Spiel und erstmals zwei Liga-Niederlagen am Stück erlebt hatte.

Zumal jene in Heidenheim anders zustande kam als das 2:3 gegen die TSG Hoffenheim eine Woche zuvor. "Da müssen wir, was die Chancen angeht, sogar gewinnen. Heute können wir das nicht behaupten", betonte Hoeneß, dem - trotz der beiden Gegentore nach dem Seitenwechsel - vor allem die erste Hälfte missfiel: "Wir haben nicht genug Tempo gehabt, waren nicht klar genug. Dann haben wir eine Phase gehabt, in der wir sehr viele Standards zulassen, die in der Form einfach nicht passieren darf."

Undav: "Wir haben vorne eine Katastrophe gespielt"

Immer wieder brannte es vor Torwart Alexander Nübel, immer wieder musste Abwehrchef Waldemar Anton in höchster Not löschen. Und vorne? Da vergab der VfB nicht nur wie schon gegen Hoffenheim einen Elfmeter - diesmal Silas -, sondern ließ erstmals in dieser Saison auch jeglichen Fluss, jegliche Wucht vermissen.

"Wir haben vorne eine Katastrophe gespielt", stellte Deniz Undav unumwunden fest. "Kein Tempo, zu viele Kontakte ... das muss besser werden, das muss 'Bamm-Bamm' gehen, ein, zwei Kontakte maximal und weiter geht's, und dann die Tiefe suchen und nicht immer alle kurzkommen. Daran müssen wir arbeiten."

Auch er selbst müsse "es besser machen", sagte der bislang so effiziente, diesmal aber weitgehend harmlose Stürmer. Aber: "Wenn ich den Ball bekomme, brauche ich tiefe Laufwege von den Außenspielern, um sie besser in Szene zu setzen. Das hat uns heute gefehlt." Auch Hoeneß bemängelte die fehlende Bereitschaft, "die Läufe in die Tiefe zu machen".

Vor dem schweren Jahresendspurt gegen Dortmund (Liga und Pokal), Frankfurt, Bremen, Leverkusen, Bayern und Augsburg herrscht also ein wenig Redebedarf beim VfB, auch wenn dieser weiterhin Tabellendritter ist und es womöglich das vorerst letzte Spiel ohne Torjäger Serhou Guirassy war. "Schade", fasste Hoeneß den frustrierenden Abend in Heidenheim zusammen, "wir haben heute eine sehr große Chance verpasst."

jpe

Vier Bayern, zwei Einser: Die kicker-Elf des 10. Spieltags