Bundesliga

VfB-Nebengeräusche halten an - Adrion wehrt sich

Streit im Vereinsbeirat

VfB-Nebengeräusche halten an - Adrion wehrt sich

VfB-Urgestein: Rainer Adrion.

VfB-Urgestein: Rainer Adrion. IMAGO/Sportfoto Rudel

Was geschah in der vergangenen Woche wirklich, als die Gremien des VfB Stuttgart zu einer Klausurtagung zusammenkamen? Nach den Rücktritten zweier Vereinsbeiräte zu Wochenbeginn hatte der VfB eigentlich angekündigt, die Inhalte der Gespräche "nicht weiter öffentlich" zu kommentieren. Nun aber erfolgte die nächste Stellungnahme.

Rainer Adrion, Vizepräsident des VfB Stuttgart e.V. und Aufsichtsratsmitglied der VfB Stuttgart AG, wehrt sich darin gegen Vorwürfe, die Martin Bizer und Susanne Schosser in ihren Rücktrittsschreiben formuliert hatten.

Ich verwahre mich strikt gegen Vorwürfe, dass jemand durch mich unter Druck zu einer gegenteiligen Meinung gedrängt wurde.

Rainer Adrion

Bizer hatte unter anderem kritisiert, dass bei der Klausurtagung keine sachliche Diskussion über die vermeintlichen Satzungsverstöße einzelner Vereinsbeiratsmitglieder ermöglicht worden sei. Stattdessen hätten alle den Beschluss des Präsidiums - gestützt auf ein externes Gutachten - mitzutragen gehabt, wonach kein Verstoß festzustellen sei. "Der Druck auf mich gipfelte in der klaren Ansage des Vizepräsidenten, dass diejenigen, die den Standpunkt des Präsidiums nicht teilen, doch die Konsequenzen ziehen sollen", schrieb Bizer und meinte damit Adrion.

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Dieser erwidert: "Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut und gehört zu einem demokratischen Prozess zwingend dazu. Auch innerhalb unserer Gremien kann und soll jede und jeder sich frei äußern. Ich verwahre mich strikt gegen Vorwürfe, dass jemand durch mich unter Druck zu einer gegenteiligen Meinung gedrängt wurde."

"Den Vorwurf der Intransparenz weise ich entschieden zurück"

Außerdem erinnert Adrion daran, dass "operative Entscheidungen wie diese im VfB Stuttgart 1893 e.V. vom Präsidium getroffen und verantwortet" würden, "nicht im Vereinsbeirat. Die Grundlagen der Entscheidung wurden dennoch mit allen Gremien in mehreren Sitzungen diskutiert und argumentiert. Das Präsidium hat den Vereinsbeirat zu jeder Zeit in den Prozess eingebunden. Den Vorwurf der Intransparenz und der mangelnden Aufklärung weise ich daher entschieden zurück. Eine Diffamierung von Personen in jedweder Form hat nicht stattgefunden und gehört nicht zu meinen Persönlichkeitsmerkmalen."

In den Gremien gehöre es dazu, dass um Mehrheiten gerungen werde, schreibt Adrion. "Es gehört aber genauso dazu, dass Gremiumsmitglieder, wenn sei einmal überstimmt werden, die getroffenen Entscheidungen mittragen und ihren Widerspruch nicht in die Öffentlichkeit tragen. Das ist allgemein mein Demokratieverständnis und anders ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in solchen Gremien nicht möglich."

jpe

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