Bundesliga

VfB Stuttgart: Neue Vorwürfe gegen das Präsidium

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft prüft den Eingang einer Strafanzeige wegen Untreue

Neue Vorwürfe gegen das VfB-Präsidium

Im Visier der Ermittler: VfB-Präsident Claus Vogt (re.) und Stellvertreter Rainer Adrion.

Im Visier der Ermittler: VfB-Präsident Claus Vogt (re.) und Stellvertreter Rainer Adrion. IMAGO/Sportfoto Rudel

Der VfB Stuttgart AG kämpft gegen den Abstieg. Der VfB Stuttgart e. V. um sein Ansehen. Fast täglich sorgen die nicht zu enden scheinenden Querelen rund um den Vereinsbeirat für großes Aufsehen. Auch heute wieder. Die bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaft eingegangene Strafanzeige soll sich gegen das VfB-Präsidium um Claus Vogt und dessen Stellvertreter Rainer Adrion und Christian Riethmüller richten. "Das Verfahren befindet sich noch im Stadium der Vorprüfung", heißt es laut den Stuttgarter Medien bei der Staatsanwaltschaft. Weiteres sei nicht bekannt. Es stehe der Vorwurf der möglichen Veruntreuung von Vereinsgeldern im Raum. Wie weiter berichtet wird, würden zum jetzigen Zeitpunkt beim Traditionsklub selbst weder eine Anzeige noch Informationen zu entsprechenden Ermittlungen vorliegen.

Die Strafanzeige sei Ende des vergangenen Jahres von einem VfB-Mitglied aus Ulm erstattet worden und stehe im Zusammenhang mit dem eventuellen Satzungsverstoß des Vereinsbeirats Marc Nikolai Schlecht. Der Mediziner war als Teamarzt für die Oberliga-Frauen-Mannschaft des VfB tätig. Da das erste Frauenteam im vergangenen September rückwirkend zum Juli 2022 vom VfB e. V. in die VfB AG ausgegliedert wurde, wurden Vorwürfe gegen Schlecht wegen einer verbotenen Doppeltätigkeit für e. V. und AG laut.

Laut Paragraf zwölf der Vereinssatzung ist es nicht gestattet, ehrenamtlich in einem Vereinsgremium tätig zu sein und gleichzeitig Geld von der AG zu erhalten. Schlecht ist aus diesem Grund nicht mehr für das erste Frauenteam zuständig. Der VfB hatte den Fall juristisch prüfen lassen. Mit dem Ergebnis, dass aus Vereinssicht kein Satzungsverstoß vorliegt. Die Frage, ob die medizinische Betreuung der VfB-Fußballerinnen, die Schlecht während einer Übergangszeit in der VfB AG erbracht hat, letztlich unrechtmäßig vom VfB e. V. honoriert wurde, bleibt bestehen. Laut Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten prüft die Staatsanwaltschaft den Sachverhalt und untersucht außerdem, um welchen Betrag es sich handelt.

Der Umgang mit den möglichen Satzungsverstößen von Schlecht und seinem Beiratskollegen André Bühler hat in den vergangenen Wochen zu großen Querelen im Präsidium und im Vereinsbeirat geführt. Mit der Folge, dass Anfang dieser Woche die beiden Vereinsbeiräte Susanne Schosser und Martin Bizer von ihren Ämtern zurückgetreten sind. Nicht ohne vorher noch diverse Anschuldigungen gegen die Gremiumsspitze in einem offenen Brief darzulegen.

George Moissidis

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