Bundesliga

Verlängert sich Herdlings Vertrag?

Zukunft des Urgesteins weiter ungewiss

Verlängert sich Herdlings Vertrag?

Dürfte bald mit der Pro-Lizenz nach Hoffenheim zurückkehren: Kai Herdling.

Dürfte bald mit der Pro-Lizenz nach Hoffenheim zurückkehren: Kai Herdling. IMAGO/Oliver Vogler

Denn dazu äußern will man sich beim abstiegsbedrohten Bundesligisten derzeit nicht. Personalplanungen bespreche man intern, heißt es auf Anfrage. Das letzte öffentliche Statement in der Sache datiert aus dem Sommer 2022, als TSG-Akademieleiter Jens Rasiejewski erklärte, man gehe "in aller Ruhe in den Austausch mit Kai, um daraus Konkretes für die nächste Zeit gemeinsam zu besprechen".

Ein Dreivierteljahr ist das nun her. Zu vermelden gibt es ganz augenscheinlich nichts und Herdlings Arbeitspapier endet eigentlich in diesem Sommer. So zumindest hatten es die Kraichgauer anno 2021 kommuniziert, als der Vertrag des Ex-Stürmers, damals Trainer der U 23, bis 2023 ausgedehnt worden war.

Herdling führte die U 23 zum Klassenerhalt

Im Oktober 2020 hatte Herdling den Unterbau der Profitruppe übernommen und aus brenzliger Lage zum Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest geführt. In der Folge hoffte die TSG, die 3. Liga ins Visier nehmen zu können. Zumindest stießen vermeintlich hochtalentierte - aber eben auch extrem junge - Kräfte zur TSG-Reserve genau wie Akteure mit Erst-, (Nick Proschwitz) sowie Zweit- und Drittligaerfahrung (Michael Guthörl). Doch 2021/22 verlief nur unwesentlich ergiebiger als die Saison zuvor. Am Ende stand Rang 13 zu Buche und Rasiejewski verpflichtete mit Vincent Wagner einen Vertrauten als Cheftrainer für die U 23.

Denn Herdling hatte, genau wie der mittlerweile abgewanderte Ex-Assistenzcoach der Profis, Matthias Kaltenbach, im Februar 2022 die Zusage für den Pro-Lizenz-Lehrgang beim DFB erhalten, also der Neuauflage des Fußballlehrers, der höchsten nationalen Lizenz. Insofern durchaus nachvollziehbar, Herdling aus der ersten Reihe bei der U 23 zu nehmen.

TSG nahm Herdling aus dem Tagesgeschäft

Doch gänzlich ohne konkrete Aufgabe während des Fußballlehrerlehrgangs? Das ist eher ungewöhnlich bei der TSG. Marcel Rapp etwa coachte während seines Lehrjahres ganz regulär die U 19, die damals sogar in der Youth League Doppelbelastung hatte. Julian Nagelsmann war ebenfalls mit der U 19 betraut, später gar mit dem Profiteam. Frank Kramer mit der U 23 sowie interimsmäßig genauso mit den Profis. Und Kaltenbach beispielsweise übernahm im Sommer das Co-Trainer-Amt bei Ajax Amsterdam. Es wirkt zumindest unüblich, Herdling vollends aus dem Tagesgeschäft genommen zu haben.

Nun endet jener Lehrgang üblicherweise im März, Herdling also dürfte bald mit der Lizenz zurückkehren. Doch inmitten der aktuell zerfahrenen Situation im Klub - die Profis stecken im Abstiegskampf, die Zukunft von Sportdirektor Alexander Rosen und Teilen der Geschäftsführung scheint ungewiss - gibt es noch nichts Spruchreifes für den 38-Jährigen.

Verlängert sich Herdlings Vertrag automatisch?

Der immerhin ein TSG-Urgestein ist, gehört er dem Emporkömmling doch mit kurzer Unterbrechung seit 2002 an, und einst als verheißungsvolles Trainertalent galt. Umsonst dürfte Rosen ihn kaum im Saisonfinale 2019/20 mit ins Interimstrainerteam geholt haben, das nach der Demission Alfred Schreuders die Europa-League-Qualifikation im Schlussspurt sicherte.

Nun geistert ein Gerücht durch den Kraichgau, wonach sich Herdlings Vertrag automatisch um ein Jahr verlängere im Falle des Bestehens der Pro-Lizenz. Ist dem tatsächlich so? Kein Kommentar, heißt es auf Nachfrage in Hoffenheim, man äußere sich nicht zu Vertragsdetails. Herdlings Zukunft also bleibt ungewiss. Fürs Erste zumindest.

Benni Hofmann

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