Bundesliga

VfL Wolfsburg: Wird Stuttgarts Ito van de Vens Ersatz?

Niederländer im Fokus, Japaner im VfL-Visier

Van de Ven, Ito und der Wunsch der Wolfsburger

Der eine des anderen möglicher Ersatz: Hiroki Ito und Micky van de Ven.

Der eine des anderen möglicher Ersatz: Hiroki Ito und Micky van de Ven. imago images

Auch ein schwerer Schlag auf den Oberschenkel konnte Micky van de Ven am Samstag in Köln nicht bremsen. Der Niederländer humpelte nach seiner Behandlung zwar zurück auf das Spielfeld, eine Auswechslung war aber nicht vonnöten. Und so bleibt van de Ven Wolfsburgs "Mister 100 Prozent", der Innenverteidiger verpasste in dieser Saison noch nicht eine Einsatzminute.

Er ist die Säule der Wolfsburger Defensive, die zuletzt zwar insgesamt schwächelte, bislang aber schon ganze neunmal in dieser Saison zu null spielte, so auch beim 2:0 in Müngersdorf. Seine Entwicklung in dieser Spielzeit macht van de Ven zum Wolfsburger Shootingstar und ist selbstredend auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben - der 21-Jährige hat sich längst in den Fokus diverser Spitzenvereine gespielt. Sein Profil ist so selten wie begehrt: Jung, Linksfuß, zentral wie außen in der Abwehrkette einsetzbar, obendrein der schnellste Innenverteidiger der Bundesliga (35,87 km/h). Entsprechend muss der VfL gewappnet sein, sollte im Sommer ein Angebot für den niederländischen U-21-Nationalspieler, der bereits zum erweiterten WM-Kader von Louis van Gaal gehörte, ins Haus flattern.

Siersleben als Back-up

Die Wolfsburger sondieren längst den Markt und haben dabei nach kicker-Informationen einen Verteidiger aus der Bundesliga im Auge: Hiroki Ito vom VfB Stuttgart. Der Japaner, 2021 von Jubilo Iwata ins Schwabenland gewechselt, ist wie van de Ven Linksfuß, hat sich beim VfB schnell einen Stammplatz ergattert. In dieser Saison kam der 23-Jährige 20-mal zum Einsatz, stand 19-mal in der Startelf. Der WM-Teilnehmer in Katar (ein Einsatz) hat in Stuttgart wie van de Ven in Wolfsburg einen Vertrag bis 2025.

Geht es nach dem VfL, muss er im Sommer wegen Ito jedoch gar nicht aktiv werden. Denn: Der Wolfsburger Wunsch ist es, möglichst noch eine weitere Saison die Entwicklung von Dauerbrenner van de Ven voranzutreiben. Als Back-up wäre der Stuttgarter nicht vorgesehen und ohnehin zu teuer. Diese Rolle könnte dann eher einem Rückkehrer wie Tim Siersleben (aktuell noch an den 1. FC Heidenheim verliehen) zuteilwerden.

Zeitpunkt bei Lacroix verpasst

Obgleich ein millionenschwerer Verkauf van de Vens, der 2021 für 3,5 Millionen Euro vom damaligen niederländischen Zweitligisten FC Volendam zum VfL wechselte, dem Plan und der Philosophie der Niedersachsen entspräche, die nach internationalen Top-Talenten fahnden und diesen einen optimalen Zwischenschritt auf dem Karriereweg nach ganz oben bieten wollen.

Den richtigen Zeitpunkt für einen Transfer zu finden, ist dabei freilich nicht ganz einfach. Beispiel Maxence Lacroix: Nach seiner herausragenden Debütsaison 2020/2021 bot RB Leipzig mehr als 20 Millionen Euro, was der VfL jedoch ablehnte. Anschließend konnte Lacroix, der seinen Vertrag stattdessen in Wolfsburg verlängerte und eine 40-Millionen-Euro-Ausstiegsklausel im Kontrakt erhielt, jedoch nicht mehr an die überragenden Leistungen anknüpfen. Und steht in dieser Spielzeit im Schatten von Shootingstar van de Ven.

George Moissidis, Thomas Hiete

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