Frauen

"Unvermeidlich, an Revanche zu denken": Barcelonas offene Rechnung mit Lyon

OL-Trainerin Sonia Bompastor setzt auf Erfahrung

"Unvermeidlich, an Revanche zu denken": Barcelonas offene Rechnung mit Lyon

Barcelonas Patri Guijarro hat Revanchegelüste.

Barcelonas Patri Guijarro hat Revanchegelüste. IMAGO/Pressinphoto

Wenn am Samstag ab 18 Uhr (LIVE! bei kicker) der FC Barcelona im Finale der Women's Champions League auf Olympique Lyon trifft, ist es nicht nur das Duell Titelverteidigerinnen (Barcelona, zwei Titel) gegen Rekordsiegerinnen (Lyon, acht Titel), es geht auch ein bisschen um eine offene Rechnung. Denn es ist nicht das erste Mal, dass sich beide Teams im Endspiel um die europäische Klub-Krone gegenüberstehen.

Finale, 2024

2019 und 2022 triumphierten aber jeweils die Französinnen. "Es ist unvermeidlich, an Revanche zu denken", gab Barcelonas Patri Guijarro deshalb zu. "Wir sind eine reifere Mannschaft geworden", betonte die Mittelfeldspielerin. "Jetzt sind wir mental stärker und das macht uns noch besser, wenn wir ins Finale gehen."

Mentale Stärke hat Patri Guijarro aber auch bei Gegner Lyon ausgemacht. Gerade im Halbfinale, als OL im innerfranzösischen Duell Paris St. Germain ausschaltete. "Sie haben in kurzer Zeit eine Menge Chancen herausgespielt. Sie haben gegen Paris, eine der besten Mannschaften Europas, einen Rückstand aufgeholt", kam Patri Guijarro regelrecht ins Schwärmen.

Halbfinale, UWCL

Zwei Mannschaften mit hoher individueller Qualität

Für Barcelonas scheidenden Trainer Jonathan Giraldez treffen "ohne Zweifel die beiden besten Mannschaften in Europa" aufeinander. Beide weisen dabei eine beeindruckende Bilanz auf: In der gesamten Saison ging nur eine einzige Partie verloren (0:1 im Halbfinal-Hinspiel gegen Chelsea). Auch Lyon hat nur ein Pflichtspiel verloren (1:2 in der Liga bei Bordeaux).

Giraldez stellt vor allem die "individuelle Qualität, die beide Teams haben" heraus. Das Finale wird also auch eines der Superstars - und von diesen werden einige dabei sein. So wären da unter anderen Aitana Bonmati oder Alexia Putellas auf Seiten Barcelonas zu nennen.

Die beiden Offensivspielerinnen bekommen es in der OL-Abwehr mit Wendie Renard zu tun, eine der weltbesten Verteidigerinnen. Kadidiatou Diani führt mit acht Treffern die Torjägerinnen-Liste der Champions League an. Nicht mitwirken kann Sara Däbritz. Die deutsche Nationalspielerin verpasst wegen einer Knöchel-OP das Endspiel - und auch die Olympischen Spiele.

Marozsan vor siebtem Titel

Landsfrau Dzsenifer Marozsan kam zuletzt maximal als Einwechselspielerin zum Einsatz. Ihr winkt aber der dann schon insgesamt siebte Erfolg in der Königsklasse. Ihren fünften nationalen Meistertitel durfte die 32-Jährige mit OL vor kurzem bereits feiern. Die dritte Deutsche im Kader, Ersatzkeeperin Laura Benkarth, wird wohl nicht zum Einsatz kommen. Für sie wird es das erste Finale der Champions League sein

In Sachen Titel-Erfahrung macht OL in diesem Wettbewerb kein anderes Team etwas vor. Seit dem ersten Erfolg 2011 schafften es nur drei Mannschaften, den Pokal zu holen. Zweimal der VfL Wolfsburg (2013, 2014), einmal der 1. FFC Frankfurt (2015) und eben der kommende Finalgegner Barcelona (2021, 2023).

Lyons Trainerin Sonia Bompastor setzt deshalb voll auf das Thema Erfahrung. Zwar hat die 43-Jährige "großen Respekt vor dieser Mannschaft aus Barcelona", betont aber auch: "Wir wissen, dass wir mit unserer Erfahrung und unseren Qualitäten in der Lage sind, dieses Spiel zu gewinnen."

sts

Das machen die Weltmeisterinnen von 2003 heute