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Hrubesch eröffnet Kampf um die Nr. 1 - Däbritz fehlt bei Olympia

Bundestrainer verweist auf drei gute Torhüterinnen

Hrubesch eröffnet den Kampf um die Nummer 1 - Däbritz fehlt bei Olympia

Bislang war sie die unangefochtene Nummer eins: Merle Frohms, beobachtet von Horst Hrubesch.

Bislang war sie die unangefochtene Nummer eins: Merle Frohms, beobachtet von Horst Hrubesch. IMAGO/Jan Huebner

Horst Hrubesch ist überrascht: "Damit hatte ich nicht gerechnet, dass schon so viele Karten verkauft sind", erzählt der Bundestrainer. Mehr als 17.500 Tickets sind schon abgesetzt worden für das EM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft am 31. Mai in Rostock gegen Polen. Die Begeisterung für das DFB-Team hat in der Hansestadt offenbar vorgehalten. Erst Anfang Dezember hatte die Nationalelf in Rostock gespielt und mit 3:0 gegen Dänemark gewonnen. 18.000 Zuschauer strömten vor fast sechs Monaten ins Ostseestadion.

EM-Qualifikation

In Rostock will die deutsche Elf den nächsten Schritt in Richtung Europameisterschaft 2025 in der Schweiz gehen. Die ersten beiden Qualifikationspartien für das Turnier hat das Hrubesch-Team mit 3:2 in Österreich und mit 3:1 gegen Island gewonnen. Sollten am 31. Mai und im Rückspiel am 4. Juni in Polen zwei weitere Siege gelingen, ist die EM-Teilnahme bereits sicher. "Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben und uns so früh wie möglich die Qualifikation sichern", kündigte Hrubesch an.

Fünf muss Hrubesch vor Olympia noch streichen

Eine zeitnahe EM-Qualifikation würde auch dafür sorgen können, dass sich der komplette Fokus schon auf die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) richten könnte. Bis dahin muss der Bundestrainer noch schwere Entscheidungen treffen. Aus dem aktuellen Kader mit 23 Spielerinnen werden zwangsläufig noch fünf Spielerinnen gestrichen. Bei Olympischen Spielen ist nur ein Kader von insgesamt 18 Aktiven zugelassen.

Klar ist schon jetzt, dass Sara Däbritz nicht mitfahren wird nach Frankreich. Die erfahrene Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon (104 Einsätze im DFB-Trikot) wird wegen einer Knöchelverletzung nicht rechtzeitig einsatzfähig sein. Alle anderen Olympia-Kandidatinnen sind aktuell fit und sollen in den insgesamt noch drei Spielen bis zum Turnier die Chance bekommen, sich zu präsentieren.

"Geschenke gibt es keine bei mir"

Das gilt nun auch auf der Torhüter-Position. Bislang war Merle Frohms die unangefochtene Nummer 1 im DFB-Tor. Im jüngsten Länderspiel gegen Island in Aachen am 9. April stellte Hrubesch jedoch Ann-Kathrin Berger auf. Berger spielte bis Mitte April beim FC Chelsea und wechselte dann zum Meister Gotham FC in die USA, wo sie sich einen Stammplatz erkämpft hat. Frohms hat beim VfL Wolfsburg eine gute Saison gespielt. Der Bundestrainer will sich gut zwei Monate vor dem Turnier in Frankreich nicht festlegen: "Geschenke gibt es keine bei mir", sagte der 73-Jährige auf die Frage nach der Nummer 1 im deutschen Tor. "Ich lasse diese Frage einfach mal offen, weil ich drei gute Torhüterinnen habe. Morgen ist vielleicht die eine verletzt, dann ist die andere die Nummer 1. Also warum sollte ich mich da festlegen? Ich bin froh und glücklich, dass ich drei super Torhüterinnen habe."

Als dritte Torhüterin komplettiert Stina Johannes den DFB-Kader. Die Frankfurterin hat bislang aber noch kein Länderspiel absolviert und gilt als Streichkandidatin, da nur zwei Torhüterinnen für den Olympia Kader nominiert werden.

Gunnar Meggers

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