Unterhachings Trainer Claus Schromm war nach dem spektakulären 5:4-Auswärtssieg bei Carl Zeiss Jena zu einer personellen Änderung gezwungen: Dombrowka ersetzte den gesperrten Winkler (5. Gelbe Karte).
FCK-Coach Michael Frontzeck nahm dagegen gleich vier Wechsel im Vergleich zur Nullnummer gegen Wehen Wiesbaden vor: Hainault, Dick, Fechner und Biada verwiesen Gottwalt, Bergmann, Löhmannsröben und Kühlwetter auf die Bank.
Die Partie begann unterkühlt. Vom Himmel schüttete es, auf den Zuschauerrängen herrschte eisige Stille und auch die beiden Mannschaften ruhten in der ersten Spielminute und machten unter dem Motto "Stillstehen gegen den Stillstand" ihrem Unmut über die nach Meinung der Drittligisten gescheiterten Reformpläne des DFB bezüglich der Abstiegs-Regelung Luft.
Die 22 Spieler auf dem Platz passten sich den Umständen zunächst an, die erste gute Möglichkeit gab es nach einer Viertelstunde und sie resultierte aus einem Missverständnis zwischen Hesl und Hainault. Schimmer köpfte den Ball aufs Tor, doch Kraus bügelte den Fehler seiner Kollegen aus (16.). Auf der Gegenseite meldete Biada den FCK an, schoss aus 14 Metern aber knapp links vorbei (22.).
Eiskalte SpVgg
Dann schlug die SpVgg zu: Stahl fing einen Pass im Spielaufbau des FCK ab und spielte ihn direkt nach vorne. Mit etwas Glück landete der Ball links im Strafraum bei Marseiler, der nicht lange fackelte und ins rechte Eck zum 1:0 schlenzte (23.). Zwar stand der Torschütze knapp im Abseits, doch Fechner war kurz zuvor noch am Ball, konnte diesen aber nicht klären - die Pfeife blieb stumm. Kurz darauf kam Schimmer im Strafraum vor Hesl an den Ball und netzte aus spitzem Winkel zum 2:0 ein (28.). Von diesen kalten Duschen erholten sich die Gäste erst spät: Albaeks gute Chance parierte Königshofer reaktionsstark (44.).
3. Liga, 17. Spieltag
Frontzeck reagierte zur Pause, brachte Kühlwetter und Huth für Dick und Thiele. Und es kam etwas Schwung in das Offensivspiel der Roten Teufel, Albaek prüfte Königshofer mit einem wuchtigen 20-Meter-Schuss (52.). Auf der Gegenseite ergaben sich Räume für das Hachinger Konterspiel, Hain vergab rechts im Strafraum eine gute Einschussgelegenheit (55.).
Drittes Torfestival der Hachinger in Folge
Der FCK war ordentlich im Spiel - doch die Tore schossen die Hausherren: Schad erwischte Marseiler im Strafraum, Schiedsrichter Sven Waschitzki zeigte auf den Punkt. Hesl parierte zwar Bigalkes ersten Versuch, doch im Nachschuss war der Schlussmann machtlos (65.). Somit war die Partie entschieden, doch die spielfreudige SpVgg machte munter weiter mit dem Toreschießen: Erst traf der eingewechselte Müller (ebenfalls aus Abseitsposition) zum 4:0, dann kam auch Torjäger Hain per Kopfball noch zu seinem Treffer (84.), sein 5:0 war gleichzeitig der Endstand.
Der FCK bleibt mit dieser herben Klatsche zum vierten Mal in Folge ohne Sieg, Unterhaching feiert mit dem Kantersieg dagegen das zehnte Spiel ohne Niederlage in Folge - und setzt sich mit dem dritten Torfestival in Folge weiter in der Spitzengruppe fest.
Für Unterhaching geht es am nächsten Sonntag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Lotte weiter. Die Roten Teufel haben tags zuvor (14 Uhr) die Würzburger Kickers zu Gast.