Bundesliga

Unions Interimstrainer Grote will die Mannschaft wachküssen

"Daran erinnern, welche Qualitäten sie haben"

Unions Interimstrainer Grote will die Mannschaft wachküssen

Sitzt am Samstag als verantwortlicher Coach auf Union Berlins Trainerbank: Marco Grote.

Sitzt am Samstag als verantwortlicher Coach auf Union Berlins Trainerbank: Marco Grote. IMAGO/Beautiful Sports

Bei Union Berlin endete vor kurzem eine lange Ära - die von Urs Fischer. Bei 224 Pflichtspielen nahm der Schweizer auf der Trainerbank Platz und heimste dabei 1,53 Punkte pro Spiel ein. Nun beginnt eine neue Zeitrechnung. Vorerst darf sich Interimstrainer Marco Grote beweisen, der zuletzt die U 19 der Eisernen trainiert hatte.

Nun ist er als Feuerwehrmann gefragt. Seine erste Bundesligapartie als Coach wird der 51-Jährige am Samstag mit Union Berlin gegen den FC Augsburg bestreiten. "Wir wussten nicht genau, worum es geht. Es war ein kurzes Gespräch", erklärte Grote. "Aber wir mussten auch nicht lange überlegen, als Herr Zingler uns ins Büro gerufen hat."

Nun muss sich einiges ändern unter Grote, der von Natur aus eher offensiv denkt, wie Ex-Profi Thomas Wolter, aktuell Jugendleiter bei Werder Bremen, im Gespräch mit dem kicker sagte. "Das steckt in uns, offensiv, mutig zu denken. Aber in vier, fünf, sechs Tagen kannst du nicht alles verändern", so Grote. "Union steht ja auch für etwas. Es geht um beide Aspekte. Was will ein Verein? Dann stellt sich die Frage, welche Qualitäten du am besten nutzen kannst."

Grote möchte ein positives Gefühl vermitteln

Seiner Meinung nach sei es wichtig, die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Bei seinen ersten Amtshandlungen gehörte es auch dazu, mit allen Spielern zu sprechen und diese kennenzulernen. "Wir haben uns viel ausgetauscht und müssen die Spieler daran erinnern, welche Qualitäten sie haben. Wir wollen ihnen ein positives Gefühl geben", so Grote. Das ist auch nötig, um gegen den FC Augsburg zu bestehen, der sich zuletzt konstant präsentiert und die vergangenen vier Partien nicht verloren hat.

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"Ich erwarte viel Dynamik, viele Spieler in der letzten Linie. Sie werden durchaus viele lange Bälle schlagen und dann wird es um die zweiten Bälle gehen ", sagte Grote, der am Wochenende verletzungsbedingt auf Danilho Doekhi, Leonardo Bonucci und Sheraldo Becker verzichten muss. Zudem fehlt Rani Khedira noch gesperrt.

Gepaart mit der langen Negativserie sind das nicht die besten Vorzeichen für den dritten Sieg der Saison, aber dennoch sieht Grote optimistisch in die Zukunft: "Wir sind seit Montag nicht mehr in der Vergangenheit. Es geht um kleine Veränderungen." Es mache jetzt wenig Sinn, alles umzudrehen. "Es geht viel um Selbstvertrauen. Wir müssen schauen, wie was jetzt zusammenpasst."

Jannis Klimburg

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