Das tabellarische Nachbarschafts-Duell zwischen Union Berlin (6. Platz) und Wolfsburg (5. Platz) begann schleppend. Beide Teams wagten von Beginn an nicht allzu viel. Die Eisernen, die von Trainer Urs Fischer nach dem 2:1-Erfolg in Mainz unverändert auf den Platz geschickt worden waren, standen defensiv zwar äußerst stabil, das schnelle Umschalten klappte jedoch zu selten, Awoniyi war zu oft auf sich alleine gestellt.
Die Wolfsburger brauchten etwas, um im Spiel anzukommen, erarbeiteten sich dann aber über Ballbesitz immer mehr Spielkontrolle. Trainer Mark van Bommel hatte seine Startelf im Vergleich zum 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach auf vier Positionen verändert: Brooks, Roussillon und Philipp spielten für den gesperrten Lacroix, Baku und Gerhardt. Außerdem saß etwas überraschend Weghorst nur auf der Bank, Nmecha begann und der U-21-Europameister war für die erste Torannäherung verantwortlich, doch Knoche klärte vor der Linie mit dem Knie (11.).
Lukebakio scheitert am Pfosten
Auch bei der besten Chance der ersten Hälfte hatte Nmecha seine Füße im Spiel. Seine perfekte Flanke schoss Lukebakio aus wenigen Metern aber nur an den Pfosten (25.). Insgesamt waren beide Strafräume allerdings meist verwaist. Bei Union blieb offensiv vieles Stückwerk, Wolfsburg versuchte es mit Distanzschüssen, die aber allesamt nicht aufs Tor von Luthe kamen.
Genial gespielt: 1:0
8. Spieltag
Nach kurzer Abtastphase im zweiten Durchgang, kombinierte Union zum ersten Mal schnell - und gleich erfolgreich. Kruse und Haraguchi spielten Awoniyi genial frei. Der Stürmer tunnelte Casteels und erzielte mit seinem sechsten Saisontor die 1:0-Führung (49.).
Wende durch Weghorst?
Union zog sich nach dem Treffer sofort wieder zurück und machte die Räume geschickt eng und Wolfsburg tat sich immer schwerer, die Lücke zu finden. Die Angriffe der Wölfe waren schlicht zu harmlos. Die Hereinnahme von Weghorst schien dann die Schluss-Offensive einzuläuten, denn der Stürmer prüfte nur Sekunden nach seiner Einwechslung Luthe (68.). Doch danach bissen sich die Wölfe an der Berliner Defensive wieder die Zähne aus. Mehr als zwei ungefährliche weitere Abschlüsse durch Weghorst (80., 82.) waren nicht mehr drin.
Becker macht den Deckel drauf
Abgezockter präsentierten sich die Köpenicker, die nach Weghorsts Chance blitzschnell umschalteten und durch den eingewechselten Becker zum 2:0-Endstand trafen (82.).
Damit bleibt Union Berlin auch im 21. Heimspiel in Folge unbesiegt - und gewinnt außerdem in der Bundesliga zum ersten Mal gegen Wolfsburg. Die Wölfe, die die Köpenicker in der Tabelle passieren lassen müssen, warten wettbewerbsübergreifend nun seit sechs Spielen auf einen Sieg.
Union Berlin muss am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Stuttgart ran. Tags zuvor (15.30 Uhr) hat es Wolfsburg bereits mit Freiburg zu tun.