Der Berliner Trainer Uwe Neuhaus nahm gegenüber dem 1:1 beim Gastspiel in Fürth drei Änderungen in der Startelf vor: Schönheim, Kohlmann und Nemec ersetzten Puncec, Terodde (beide Bank) und Parensen (fünfte Gelbe). Auf Seiten der Gäste wechselte Coach André Breitenreiter im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Dresden zweimal: Meha und Koc begannen für Kachunga und Saglik (beide Bank).
Die Zuschauer im Stadion an der Alten Försterei sahen eine ausgeglichene Anfangsphase, in welcher die Gäste die erste Tormöglichkeit besaßen: Nach einem langen Pass von Bakalorz kam Koc links im Strafraum zum Abschluss, traf dabei aber nur das Außennetz (6.). Den Gastgebern war das Bemühen durchaus anzusehen, die Ostwestfalen frühzeitig unter Druck setzen zu wollen. Ungenauigkeiten und Ideenlosigkeit im Angriffsspiel führten allerdings dazu, dass die Paderborner Hintermannschaft in der Anfangsviertelstunde kaum in Verlegenheit gebracht werden konnte. Lediglich bei einem Missverständnis zwischen Vrancic und Kruse ging ein kurzes Raunen durch das Stadion (12.). Auch in der Folge wollte das Angriffspiel der Gastgeber nicht besser werden. Die Bemühungen waren durch Hektik und Fehlpässe geprägt, sodass Vorstöße in den gegnerischen Strafraum Seltenheitswert genossen. Weil die Breitenreiter-Elf auf der Gegenseite in der Defensive zwar sattelfest stand, in der Offensive aber wenig Risikobereitschaft zeigte, verflachte die Partie etwas. Mehr als Halbchancen durch Wurtz (15.) und Brandy (24.) hatte die Partie in dieser Phase nicht zu bieten.
Der 26. Spieltag
Aus dem Nichts besaßen die Gäste plötzlich durch Koc die große Möglichkeit zur Führung: Nach einem Konter tauchte der Ex-Babelsberger frei vor Haas auf, der Berliner Keeper behielt im Eins-gegen-Eins aber die Oberhand (35.). Eine Zeigerumdrehung darauf drosch Bakalorz die Kugel rechts im Strafraum am kurzen Pfosten vorbei. Weil Pfertzels Schuss zur Ecke geblockt wurde (44.) und Haas Mehas Distanzfreistoß im Nachfassen parierte (45.), ging es torlos in die Kabinen.
Beide Mannschaften begannen ohne personelle Veränderungen den zweiten Abschnitt, in dem Union den besseren Start erwischte. Nachdem Strohdiek einen Nemec-Schuss aus 12 Metern gerade noch über das Tor abgefälscht hatte (50.), machte es ausgerechnet Brandy kurz darauf besser: Nach einer Linksflanke von Mattuschka schraubte sich der ehemalige Paderborner hoch und nickte aus Nahdistanz zur Berliner Führung ein (53.). Das Tor belebte die Begegnung merklich. Erst köpfte Hünemeier nach einem Freistoß von Vrancic Zentimeter rechts am Unioner Gehäuse vorbei (57.), ehe Kruse im Gegenzug einen Eggimann-Kopfball über den Querbalken lenkte (58.).
Die Berliner Führung: SCP-Schreck Brandy (2.v.r.) köpft wuchtig in die Maschen. picture alliance
SCP-Coach Breitenreiter reagierten auf den Rückstand, brachte Kachunga für Bertels und stellte auf ein 4-3-3-System um (63.). Vier Minuten darauf hatte Wurtz den Ausgleich auf dem Fuß, der aus Bremen ausgeliehene Angreifer verzog frei vor Haas aber völlig (67.). Auf der anderen Seite verhinderte Kruse gegen den durchgebrochenen Kreilach die Vorentscheidung (72.). André Breitenreiter wechselte abermals und stärkte mit Saglik für Bakalorz abermals seine Offensive (74.). Die Ostwestfalen drückten auf den Ausgleich und drängten Union tief in die eigene Hälfte. Wirklich gefährlich wurde es aber auf der anderen Seite, als Kruse einen Schuss des zwischenzeitlich eingewechselten Quiring an den linken Innenpfosten lenkte (81.). Der SCP rannte jedoch weiter mit viel Engagement an und wurde schließlich doch noch mit dem Ausgleich belohnt: Nach Koc-Ablage hämmerte Hünemeier das Leder aus 19 Metern zentraler Position in den rechten Winkel (89.).
Bereits am Dienstag (17.30 Uhr) muss Berlin nach Sandhausen, Paderborn empfängt zeitgleich St. Pauli.