Bei Union rückte der langzeitverletzte Kozak zurück in die Startelf. Er fungierte in der neuen Vierer-Abwehrkette. Den Platz im Sturm neben dem gesetzten Baumgart nahm Ristic ein, der den Vorzug vor Keita bekam. Mainz trat mit Neuzugang Markus Dworrak an, der vom 1. FC Köln kam. Er stürmte an der Seite von Thurk und Auer. Teinert (Rot) und Rose (Gelb) fehlten gesperrt.
Die aufstiegsambitionierten Mainzer starteten druckvoll in die Rückrunde. Union befand sich meist im Rückwärtsgang, ging aber bereits mit der ersten Chance in Führung: Bruns brachte die "Eisernen" mit einem, allerdings von Bodog abgefälschtem, Freistoß aus 20 Metern in Front. Da waren noch keine sieben Minuten gespielt. Auf tiefem und schwer bespielbarem Geläuf drängte der FSV gegen die tiefgestaffelten Berliner auf den Ausgleich, konnte sich aber trotz großer Feldüberlegenheit keine zwingenden Chancen erspielen. Union sah sich zwar in die Defensive gedrängt, wehrte sich aber tapfer und aufopferungsvoll. Konterchancen für die Hauptstädter waren jedoch selten. Die bis dato beste Möglichkeit zum Ausgleich in der temperamentvollen Partie hatte Mainz' Babatz, der nach einer halben Stunde kraftvoll mit links aus 20 Metern abzog, doch Wulnikowski fischte den Ball aus dem linken, oberen Winkel. Berlin machte die Räume geschickt eng. Die spielerisch deutlich besseren Mainzer kamen kaum zu guten Einschussmöglichkeiten. Zudem war Wulnikowski ein sicherer Rückhalt für Union. Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die "Eisernen" spielten wie eine Auswärtsmannschaft, ließen Mainz kommen und standen vielbeinig in der Abwehr. Mainz hatte das Zepter in der Hand, belagerte den Strafraum der Berliner, brachte aber kaum Zwingendes zu Stande. Es war Einbahnstraßen-Fußball, der sich den Zuschauern bot. Doch die Abwehr von Trainer Votava stand gut und verteidigte den Vorsprung äußerst tapfer auf nahezu irregulären äußeren Bedingungen. Beide Teams lieferten sich einen großen Fight, zeigten Einsatz, bis die Beine schmerzten. Die Mainzer Überlegenheit wurde aber erst in der 81. Minute belohnt: Babatz bringt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld nach innen, der eben eingewechselte Weber verlängert den Ball, Sekunden nach dem er den Platz betreten hatte, mit dem Scheitel ins lange Eck. Mainz drängte noch auf den Siegtreffer, doch Berlin wehrte sich erfolgreich und rettete den Punkt über die Zeit. Der FSV Mainz kam spät, aber hochverdient gegen aufopferungsvoll kämpfende Berliner zum Ausgleich in einem Spiel mit großem Einsatz und hohem Unterhaltungswert. Auf ganz tiefem Boden schenkten sich beide Teams nichts und gingen enorm hohes Tempo.