Erlöste lange einfallslose Berliner: Hüzeyfe Dogan (re.), der sich hier von Michael Parensen beglückwünschen lässt. picture alliance
Berlins Trainer musste nach dem 4:1-Auswärtserfolg bei Alemannia Aachen einmal wechseln. Für den Gelb-gesperrten Younga-Mouhani begann der 20-jährige Debütant Menz.
Auf Frankfurter Seite stellte Coach Hans-Jürgen Boysen im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen 1860 München, dem ersten Dreier in dieser Saison, ebenfalls einmal um. Pintol machte Platz für Göbig, der in seinem zweiten Zweitligaspiel erstmals von Beginn an auflief.
Union schien anfänglich seiner Favoritenrolle gerecht werden zu können, suchte den Weg in die Spitze und gab durch Parensen früh einen ersten - allerdings verunglückten - Warnschuss ab (4.). Der Eindruck täuschte aber. Gegen defensiv kompakt stehende Frankfurter fiel Berlin nichts ein. Das Match bewegte sich auf sehr bescheidenem Niveau und spielte sich hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab.
Lediglich Mosquera bot sich in aussichtsreicher Position die Chance, nach Parensens Freistoßflanke war der Angreifer aber zu überrascht (11.). Von Frankfurt, das früh Klitzpera wegen einer Oberschenkelzerrung durch Simac ersetzen musste (22.), war offensiv kaum etwas zu sehen. Lediglich einmal musste Glinker ernsthaft eingreifen, als ein Klärungsversuch der Hausherren Richtung rechtes oberes Toreck segelte (17.). Viel mehr tat sich nicht. Höhepunktlos plätscherte die Begegnung vor sich hin. Mattuschkas Direktabnahme aus spitzem Winkel ans Außennetz war nicht mehr als eine Halbchance (24.).
Berlin agierte völlig ideenlos und schaffte es nicht, die Hessen auch nur ansatzweise in Bedrängnis zu bringen. So musste eine Standardsituation herhalten, um der ersten Hälfte doch noch ein Tor zu bescheren. Parensen brachte die Kugel aus dem Halbfeld hoch in den Strafraum, wo Gjasula unglücklich per Hacke zu Dogan abwehrte. Der 28-Jährige zog aus sechs Metern mit links ab und traf per Flachschuss zum 1:0-Pausenstand, hatte aber Glück, dass Referee Robert Kempter dem Tor die Anerkennung schenkte, obwohl der sich im Abseits befindliche Rauw FSV-Keeper Klandt die Sicht genommen hatte (37.).
Der 11. Spieltag
Berlin kam deutlich verbessert aus der Kabine und drehte nun auf. Mit Tempo und Zug zum Tor drängten die "Eisernen" die Hessen weit zurück und kamen zu ausgezeichneten Chancen. FSV-Torhüter Klandt hatte aber einen ausgezeichneten Tag erwischt und parierte glänzend gegen Benyamina (50.), Menz (58.) und Stuff (61.), die die dicksten Berliner Chancen vergaben.
Frankfurt konnte das Duell nur langsam wieder etwas offener gestalten, blieb im Spiel nach vorne aber weiterhin absolut harmlos. Das Niveau der zwischenzeitlich ansehnlichen Auseinandersetzung nahm wieder ab. Daran änderte zunächst auch nichts, dass Gästetrainer Boysen mit Cidimar für Göbig einen weiteren Angreifer brachte (69.).
Erst eine Viertelstunde vor Schluss hatte der nach einem weiten Pass aus der eigenen Hälfte nicht im Abseits postierte Cenci die erste echte Möglichkeit für die Gäste. Der Argentinier mit italienischem Pass ließ sich aber von Stuff einholen und entscheidend am Abschluss hindern (75.).
In der Schlussphase verpasste Union die große Chance, frühzeitig alle Zweifel am späteren Sieger zu beseitigen. Klandt kam aus seinem Kasten, konnte Sahin aber nicht vom Ball trennen. Der Berliner flankte vors Tor, wo Parensen die Kugel freistehend über die Stirn rutschte, ehe Mattuschka nur das Außennetz des leeren Tores traf (82.). Im Gegenzug wären die Gastgeber beinahe dafür bestraft wurden, doch der von Gjasula auf die Reise geschickte Cidimar schob das Spielgerät am linken Pfosten vorbei (83.). So blieb es letztlich beim knappen 1:0, auch wenn die Hessen in den letzten Minuten noch einmal ein Aufbäumen erkennen ließen und Union ins Wanken brachten.
Union tritt am Sonntag in Karlsruhe an, Frankfurt empfängt bereits am Samstag Bielefeld.