Bundesliga

Union Berlin verteidigt Orban-Besuch an der Alten Försterei

Fans üben Kritik

Union Berlin verteidigt Orban-Besuch an der Alten Försterei

Am Dienstag war die Polizei an der Alten Försterei - Viktor Orban war zu Besuch. 

Am Dienstag war die Polizei an der Alten Försterei - Viktor Orban war zu Besuch.  picture alliance (2)

Obwohl kein Fußballspiel stattfand, tauchte am Dienstag ein großes Polizeiaufgebot am Stadion des 1. FC Union Berlin auf. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hatte im Rahmen seines Staatsbesuchs überraschend An der Alten Försterei vorbeigeschaut, um sich mit Unions Mittelfeldmann und Ungarns Nationalspieler Andras Schäfer in einer Loge zu treffen.

Das Treffen, das Orban auch auf seinen Social-Media-Kanälen festhielt und bei dem er von Schäfer ein unterzeichnetes Union-Trikot mit dessen Rückennummer 13 erhielt, rief Kritik hervor, nicht zuletzt bei vielen Fans der "Eisernen", die Orbans Politik nicht mit den Werten ihres Klubs vereinbar halten. Union dagegen verteidigte das eigene Vorgehen.

"Wir haben ihn nicht offiziell empfangen"

"Es gab ein offizielles Schreiben der ungarischen Botschaft mit der Bitte, ein privates Treffen eines ungarischen Nationalspielers zu ermöglichen", teilte Kommunikationschef Christian Arbeit am Mittwoch bei der Pressekonferenz vor dem Europa-League-Heimspiel gegen Malmö FF (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) mit. "Dieser Bitte sind wir nachgekommen. Wir haben ihn nicht offiziell empfangen."

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Auf dem Video, das Orban zu seinem Treffen mit Schäfer auf seinen Kanälen veröffentlichen ließ, sind auch Arbeit und der Technische Direktor Michael Parensen zu sehen. Man bewerte den Besuch "nicht politisch", unterstrich Arbeit. "Viktor Orban war nicht undercover in Deutschland, er war auf einem offiziellen Staatsbesuch." Union selbst habe keine Aktivitäten mit Orban unternommen.

Orban, seit 2010 in zweiter Amtszeit Regierungschef seines Landes, wird seit Jahren vorgeworfen, die Demokratie in Ungarn immer weiter auszuhöhlen und Menschenrechte einzuschränken.

jpe, dpa