Unions Trainer Urs Fischer musste gegenüber dem 1:0-Auswärtserfolg beim VfB Stuttgart aufgrund der Rotsperre von Schäfer seine Startelf verändern. Für den Ungar begann Haberer. Dazu ersetzten Kapitän Trimmel und Diogo Leite Doekhi sowie Gießelmann, die beide auf der Bank Platz nahmen.
Malmö-Coach Age Hareide tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen die IFK Värnamo ebenfalls dreimal. Für Sejdiu, Buya Turay und Toivonen (alle Bank) starteten Lewicki, Berget und Kiese Thelin.
Beide Teams strahlen keine Torgefahr aus
Dass viel auf dem Spiel stand, war beiden Teams von Beginn an anzumerken: Union, das durch einen Sieg europäisch überwintern würde, überließ zunächst den Gästen das Spielgeschehen. Doch diese wussten mit dem etwas höheren Ballbesitzanteil nur wenig anzufangen, sodass die Partie fast ausschließlich zwischen den Strafräumen stattfand.
Gruppe D - 4. Spieltag
Aus diesem Grund war es nicht verwunderlich, dass der einzige gefährliche Abschluss des ersten Durchgangs aus einer Standardsituation resultierte: Diawara war bei Trimmels Schuss von der linken Seite im Anschluss an einen Eckball aber in der kurzen Ecke zur Stelle (25. Minute). Da die Hausherren im weiteren Verlauf die Genauigkeit im letzten Drittel vermissen ließen, beispielsweise als Becker eine Flanke misslang (29.), ging es torlos in die Kabinen.
Khediras abgefälschter Schuss fliegt an den Pfosten
Nach dem Wiederanpfiff wurde Union aktiver. Dennoch fehlte Berlin in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs weiterhin die nötige Kreativität im Offensivspiel. Außer einem Abseitstor von Becker (58.) passierte wenig, bis dann plötzlich Khediras Distanzschuss an den linken Pfosten prallte (65.). Die Eisernen blieben dran, verpassten aber nach Jordans Hackenversuch eine Zeigerumdrehung später erneut das 1:0. Kurios wurde es dann kurze Zeit später als Referee Stavrev nach einem Foul von Thorsby an Martin Olsson im gegnerischen Sechzehner plötzlich auf Strafstoß für Union entschied. Diesen nahm der Nordmazedonier nach Ansicht der Videobilder richtigerweise zurück (70.).
Danach flachte die Partie wieder ab - auch, weil Malmö den Spielfluss immer wieder durch Behandlungspausen und Zeitspiel störte. Als bereits vieles auf ein 0:0 hindeutete, schlugen die Hausherren dann aber doch noch zu. Nach Lomoteys Aussetzer, der Behrens völlig unnötig im eigenen Sechzehner runterzog, nutzte Knoche den fälligen Strafstoß eiskalt zur Führung (89.).
Lomotey sieht elf Minuten nach seiner Einwechslung Rot
Der Arbeitstag von Lomotey, der erst in der 81. Minute eingewechselt worden war, sollte noch schlimmer kommen. Nach einem Foul an Becker sah er zunächst Gelb-Rot, ehe Schiedsrichter Stavrev seine Entscheidung nach Ansehen der Videobilder revidierte und dem Verteidiger nur die Rote Karte zeigte (90.+2). In Überzahl brachten die Gastgeber das 1:0 in der neunminütigen Nachspielzeit über die Zeit, feierten damit den ersten europäischen Erfolg im Stadion An der Alten Försterei und gleichzeitig das Überwintern auf der europäischen Bühne: Zumindest der "Abstieg" in die Conference League ist durch Platz drei gesichert.
Durch den Sieg rücken die Eisernen bis auf einen Punkt an Braga heran, das sich trotz einer Zwei-Tore-Führung in Saint-Gilles nur mit einem 3:3 begnügen musste. Den Gruppenzweiten aus Portugal empfangen die Berliner am 5. Spieltag (27. Oktober) und haben dann die Möglichkeit, sich eine gute Ausgangsposition für den abschließenden Spieltag zu erspielen.
Union Berlin empfängt am kommenden Sonntag ab 17.30 Uhr Borussia Dortmund, während Malmö FF am Montagabend zu Gast beim IFK Göteborg ist (19.10 Uhr).