Bundesliga

TV-Rechte: Rummenigge bemüht Kartellamt

Bayern-Boss diskutiert über eigenständigere Vermarktung

TV-Rechte: Rummenigge bemüht Kartellamt

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sondierte beim Kartellamt neue Möglichkeiten der eigenständigeren Vermarktung der TV-Rechte.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sondierte beim Kartellamt neue Möglichkeiten der eigenständigeren Vermarktung der TV-Rechte. Getty Images

"Es wurde diskutiert, was für den FC Bayern möglich ist", heißt es in dem SZ-Bericht. Durch den derzeit laufenden Vierjahresvertrag der zentralen Vermarktung der Fernsehrechte schüttete die Deutsche Fußball Liga (DFL) für die Saison 2015/16 850 Millionen Euro an die 36 Profiklubs aus. Davon gehen 50 Millionen Euro an den FC Bayern München. Nach eigener Aussage könnte der deutsche Rekordmeister mit einer eigenen Vermarktung der TV-Rechte rund 200 Millionen Euro erlösen und damit den Ertrag vervierfachen.

Durch die zentrale TV-Vermarktung entgeht den Bayern also viel Geld, besonders im Verhältnis zu den Konkurrenten auf europäischer Ebene. Im Vergleich mit den spanischen oder englischen Vereinen sei der FC Bayern laut Rummenigge im Ranking der TV-Erlöse "mit Abstand Letzter". Dennoch sei eine Abschaffung der zentralen TV-Vermarktung bei dem Besuch im Kartellamt nicht das Thema gewesen. Vielmehr wurde ausgelotet, ob innerhalb der derzeitigen Rechtslage eine eigenständigere Vermarktung der TV-Rechte durch die Vereine erschlossen werden könnte. "Es wurde diskutiert, was für den FC Bayern möglich ist", hieß es in dem Bericht. Denkbar seien zum Beispiel mehr Freiheiten bei der Vermarktung im Ausland sowie im Internet.

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Derzeit befassen sich die Wettbewerbshüter mit dem Vergabeverfahren der Fernsehrechte für die Bundesliga. Im kommenden Jahr läuft der derzeit gültige Vertrag aus, eine Prüfung wird notwendig, da durch die zentrale Vergabe der Wettbewerb umgangen wird. "Im Laufe der Prüfung werden auch Gespräche mit einzelnen Marktteilnehmern geführt", teilte das Kartellamt mit.

Zuletzt hatte der FC St. Pauli mit einem Vorstoß zur Neuregelung der TV-Rechte für Aufregung gesorgt. Wie der kicker exklusiv berichtete, hat St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig vorgeschlagen, per Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regelung befreite Klubs von der Zentralvermarktung der Fernsehgelder auszuschließen. Aus der Bundesliga würde dies den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen, 1899 Hoffenheim und ab kommendem Jahr eventuell Hannover 96 betreffen.

Rummenigge hatte den Vorstoß begrüßt, sich allerdings auf die Seite der "Werksklubs" geschlagen. Die von Rettig angestoßene Diskussion hält Rummenigge allerdings für "überfällig"."

jer