Beide Nationen erlebten am vergangenen Donnerstag im WM-Play-off-Halbfinale herbe Rückschläge. Die Türkei verlor mit 1:3 in Portugal, während Italien eine Blamage beim 0:1 gegen Nordmazedonien erlebte.
Den besseren Start ins Freundschaftsspiel erlebte die Türkei, die nach drei Minuten bereits jubeln durfte: Cengiz Ünder vollendete ein Solo durch die Beine von Donnarumma zur frühen Führung (4.). Nur wenige Minuten später musste Stefan Kuntz bereits reagieren, weil sich Kabak verletzt hatte und brachte Ayhan für ihn ins Spiel. Daraufhin übernahmen die Italiener die Spielkontrolle, brachten aber wenig Zwingendes zustande. Scamacca traf nur das Außennetz (10.) und Zaniolo scheiterte mehrmals aus der Distanz (6., 19.).
Debüts für Zaccagni und Özcan
Ein Standard brachte Italien dann zurück ins Spiel: Berardi fand mit einem Freistoß Cristante, der kraftvoll zum Ausgleich einköpfte (35.). Nach einem verunglückten Abschlag des türkischen Keepers Bayindir drehte Raspadori das Spiel zugunsten der Gäste auf 2:1 (39.). Das letzte Ausrufezeichen vor der Pause setzte Calhanoglu einem tollen Distanzschuss, den Donnarumma aus dem Winkel kratzte (45.).
In der zweiten Hälfte, zu deren Beginn Roberto Mancini Zaccagni einwechselte und dessen Nationalelf-Debüt ermöglichte, kam es wieder zum Duell der ehemaligen Mannschaftskollegen: Calhanoglu zündete einen direkten Freistoß, den Donnarumma sehenswert entschärfte (51.). Nach einer guten Stunde betrat der nächste Debütant das Feld: Kuntz brachte Kölns Özcan, der sich erst kürzlich für die türkische Nationalelf entschieden hatte.
Raspadori entscheidet vor
Das Spiel der Türken wurde daraufhin nur kurzzeitig geordneter. Ayhan verpasste den Ausgleich nach einer Ecke (64.), dann musste die Türkei wegen der Nachlässigkeit seiner Defensive den dritten Gegentreffer einstecken: Raspadori markierte aus nächster Nähe das letztlich vorentscheidende 3:1 (69.).
In der Schlussphase wurde es nämlich auf einmal wieder spannend: Nach Kopfball von Söyüncü staubte der eingewechselte Dursun zum 2:3 ab (83.). Und die Türkei machte weiter Druck: Dursun zwang Donnarumma zu einer Glanztat (85.), bevor Zaccagni einen Volley von Cengiz Ünder noch entscheidend abfälschte (90.+1). Auch durch die Einwechselung von Routinier Bonucci (für Doppeltorschütze Raspadori) und die Umstellung auf Fünferkette für die letzten Minuten brannte bei den Italienern nichts mehr an und die Squadra Azzurra fuhr den ersten Sieg im Jahr 2022 ein.
Das nächste geplante Länderspiel der Türkei wird der Auftakt der Nations League am 4. Juni sein, wenn die Färöer zu Gast sind. Italien spielt zunächst bereits am 1. Juni das Finalissima (Europameister gegen Copa-America-Sieger) gegen Argentinien, bevor es am 4. Juni in der Nations League zum Duell mit Deutschland kommt.