Im Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn setzte München-Trainer Alexander Schmidt nach dem achtbaren 1:1.Remis in Köln auf Friend, Tomasov rückte auf die Bank.
Auch Unions Übungsleiter Uwe Neuhaus tauschte Personal: Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Regensburg liefen Pfertzel und Quiring von Beginn an auf und verdrängten Kohlmann sowie Jopek.
Passend zum lauen Sommerlüftchen begann die Partie in der Allianz-Arena gemütlich. Die Hausherren investierten mehr ins Spiel, ohne allerdings wirklich zwingend zu werden. Viele Flanken fanden keinen Abnehmer. Auf der anderen Seite ließen die Berliner ihre Gegner gewähren und attackierten erst in ihrer eigenen Hälfte. Nach zehn Minuten hatte Lauth die erste Chance nach einem Halfar-Anspiel, forderte Haas aber nicht wirklich mit seinem Schuss aus zehn Metern. Der nächste Höhepunkt war ein schmerzlicher: Wojtkowiak musste nach einem Zweikampf mit Pfertzel mit einem Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden, Feick beackerte fortan die linke Abwehrseite (20.).
Der 32. Spieltag
Für Jubelschreie sorgte sechs Minuten später 1860-Kapitän Lauth. Nach Seitenwechsel von Halfar hatte Stoppelkamp auf rechts freie Bahn zum Flanken und fand den Stürmer völlig frei am linken Pfosten, der zum 80. Mal für seine Farben einnetzte. Das 1:0 bedeutete gleichzeitig das Ende von Lauths Durststrecke von 704 torlosen Minuten und die Einstellung des "Löwen"-Rekords von Bernhard Winkler, der bislang mit 79 Treffern bester Schütze der Münchner war. Und auch in Folge waren die Bayern guter Dinge. Union tat zu wenig in der Vorwärtsbewegung. Stattdessen verpasste Stoppelkamp zunächst nach einem Lauth-Anspiel auf 2:0 zu stellen (44.). Nur zwei Minuten später machte es der Münchner besser: Über Lauth und Halfar landete das Runde erneut beim Mittelfeldakteur, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (45.+1).
Lauth macht es auch mit den Haarspitzen
Die zweiten 45 Minuten begannen, wie die ersten aufgehört hatten: 1860 spielte, Union sah zu. Friend, Stoppelkamp und Halfar vergaben beste Chancen (53., 58., 62.). So war es wieder Lauth, der das 3:0 markierte: Nach einem Eckstoß verlängerte der Stürmer Valloris Kopfball mit den Haarspitzen (63.). Das war zugleich der 81. Treffer des Kaptäns, der damit den Torjägerrekord der Sechziger weiter ausbaute und die Gäste zur Verzweiflung brachte.
Chance vertan: Rob Friend (li., hier gegen Fabian Schönheim) verpasste in Durchgang zwei das 3:0. Pictura Alliance
Nun reagierte der Trainer der "Eisernen", Uwe Neuhaus, und brachte Skrzybski und Jopek für Quiring und Terodde (68.). Und sofort zeigte die Maßnahme Wirkung: Skrzybskis Lupfer über Kiraly ging jedoch an den rechten Pfosten (71.). Anschließend plätscherte die Partie vor sich hin, ohne dass die Münchner den Eindruck machten, auch noch das 4. Tor des Tages erzielen zu wollen. Berlin probierte es noch einmal mit Nemec, der nach 85 Minuten eine Mattuschka-Flanke an die Latte setzte. Mehr war von der Neuhaus-Elf aber auch nicht zu sehen, sodass es beim 3:0 blieb. Für 1860 gab es also einiges zu feiern, die "Eisernen" gingen im Duell der Tabellennachbarn leer aus.
Nächsten Sonntag müssen die Löwen um 13.30 Uhr in Paderborn antreten, zeitgleich hat Union den MSV aus Duisburg zu Gast.