Sechzigs Interimstrainer Daniel Bierofka nahm nach der 1:2-Niederlage im Löwen-Duell in Braunschweig drei Veränderungen vor: Stojkovic, Liendl und Aycicek kamen für Mölders (Bank), Adlung (5. Gelbe) und Perdedaj (nicht im Kader) ins Spiel.
Bei den Gästen aus Dresden musste Coach Uwe Neuhaus im Vergleich zum 2:2 gegen den VfL Bochum auf den verletzten Hauptmann (Einriss der Syndesmose) verzichten. Dafür durfte der leicht angeschlagene Lambertz von Beginn an mitspielen.
Dresdner Anhang macht die Arena zur schwarz-gelben Festung
Die Partie in der Allianz-Arena fand vor einer atemberaubenden Kulisse mit gut und gerne 15.000 Dresdner Auswärtsfans statt, die die Partie im Münchner Norden zu einem "Heimspiel" für die Sachsen machten. Auf dem Feld dagegen ging es deutlich ausgeglichener zu: Gerade die Dresdner versuchten aus der Balleroberung heraus blitzschnell umzuschalten, um so die Geschwindigkeitsvorteile auszunutzen. Auch die Löwen, die teilweise sehr hoch verteidigten, riefen frühe Ballgewinne und Tempogegenstöße als ihre Marschroute aus. Der Chancenzettel blieb bis auf einen Aycicek-Freistoß (2.) und einen geblockten Olic-Schuss (9.) aus der unmittelbaren Anfangsphase für über eine halbe Stunde aber erst einmal leer.
An Intensität ließen die Spieler aber keineswegs nach. Im Gegenteil: Mit Highspeed und dazu auch einem sehr laufintensiven Spiel nahmen die 22 Akteure den Kampf an und schenkten sich gegenseitig nichts. Spielerisch setzte Dresdens Gogia mit tollen Tempodribblings immer wieder einmal Akzente. Auf diese Weise bediente er in der 39. Minute Kutschke, doch die FCN-Leihgabe verzog vom linken Strafraumeck.
2. Bundesliga, 15. Spieltag
An der Chancenarmut änderte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs kaum etwas. Lacazette verzog aus relativ freistehender Position deutlich. Ansonsten bot die Partie nach dem Seitenwechsel nicht mehr diese hohe Intensität wie noch in den ersten 45 Minuten.
Testroet, Kutschke und Co. wollen den Auswärtssieg
Dynamo-Coach Neuhaus hatte bereits vor der Partie angekündigt, dass die Dresdner auf drei Punkte gehen würden. Dieser Marschroute blieb sich der 57-Jährige treu und er brachte mit Testroet (für den angeschlagenen Lambertz) einen zweiten Angreifer. Kurz darauf hätte Kutschke - wohlgemerkt aus einer knappen, aber nicht geahndeten Abseitsposition heraus - das 1:0 erzielen müssen, schoss aber freistehend über den Querbalken (61.). Auch 1860 zeigte sich kurz darauf gefährlich vor dem gegnerischen Tor: SGD-Schlussmann Schwäbe kratzte einen Aycicek-Freistoß noch von der Linie (66.).
In der spannenden Schlussphase erhöhte Dresden noch einmal den Druck, sodass Löwen-Keeper Ortega nach mehreren Paraden (Kutschke, 78., Testroet, 84.) auf bestem Wege war, zum Spieler des Spiels zu avancieren. Doch in letzter Minute machte Mitspieler Aycicek dem Schlussmann einen Strich durch die Rechnung: Die Bremer Leihgabe brachte einen Schuss aus 18 Metern im Dresdner Tor unter und entschied die Partie so zu Gunsten der Löwen, die erstmals seit über zwölf Jahren ein Heimspiel gegen Dynamo gewannen.
Die Löwen spielen am kommenden Samstag (13 Uhr) beim VfL Bochum, Dresden hat am Tag davor (18.30 Uhr) ein Heimspiel gegen den Karlsruher SC.