Bundesliga

Eintracht Frankfurt - Trotz Abstauber: Hauges Rückfall in alte Zeiten

Aaronson und Ngankam als Frankfurter Lichtblicke

Trotz Abstauber: Hauges Rückfall in alte Zeiten

Hinterließ im Test gegen Wehen Wiesbaden keinen guten Eindruck: Jens Petter Hauge.

Hinterließ im Test gegen Wehen Wiesbaden keinen guten Eindruck: Jens Petter Hauge. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Diese Saison ist für Hauge wahrscheinlich die letzte Chance, sich bei der Eintracht doch noch durchzusetzen. Nach einem enttäuschenden Jahr in Gent, wo er auf Leihbasis spielte, aber nur wenig Praxis sammelte, präsentierte sich der Norweger in der Vorbereitung deutlich verbessert. Es schien so, als könnte der 23-Jährige im zweiten Anlauf doch noch den Durchbruch schaffen.

Der Test am Donnerstagmittag war im Grunde die ideale Gelegenheit, ein paar weitere Pluspunkte zu sammeln, zumal sein neuer Konkurrent Fares Chaibi bei der algerischen Nationalmannschaft weilt. Umso bedenklicher stimmt Hauges Auftritt gegen Wehen Wiesbaden, mit schlampigen Pässen machte er etliche Angriffe zunichte - es war ein Rückfall in alte Zeiten. An dieser Einschätzung ändert auch sein Abstauber zum 3:1 nichts.

Buck nimmt Hauge in Schutz

"Jens Petter hatte tatsächlich mehrere Fehlpässe, das waren wir von ihm in der letzten Zeit nicht gewohnt. Nichtsdestotrotz hat er seit der Vorbereitung eine wichtige Rolle eingenommen und seine Sache seither sehr gut gemacht", sagt Co-Trainer Stefan Buck. Cheftrainer Dino Toppmöller stand für eine Nachfrage nicht zur Verfügung.

Die nächsten Gegner der eintracht

Allerdings dürfte klar sein: Viele Auftritte dieser Art darf sich Hauge nicht mehr erlauben. Schon gegen Köln (1:1) agierte er nach seiner Einwechslung unglücklich: Bei einem Zwei-gegen-zwei-Konter verpasste er das Abspiel auf den durchstartenden Ngankam (70.), in der Nachspielzeit passte er zu ungenau auf den Angreifer - zwei potenzielle Riesenchancen waren dahin.

Aaronson zeigt sein Potenzial

Ganz anders fällt das Urteil bei Paxten Aaronson aus. Bei dem 20-Jährigen ist sehr gut zu erkennen, weshalb ihn die Eintracht im Januar für etwa drei Millionen Euro von Philadelphia Union verpflichtete. Eine tolle Ballverarbeitung, Übersicht, Technik - Aaronson bringt ein spannendes Gesamtpaket mit.

Gegen Köln bereitete er den Ausgleich mit starker Übersicht mustergültig vor, nun vollstreckte er zum zwischenzeitlichen 1:1 selbst. "Das war ein ganz guter Auftritt. Pax ist sehr spielfreudig und tut dem Spiel in der Offensive immer gut. Mit dem Tor hat er sich belohnt", lobt Buck.

Ngankam als Vorbereiter und Vollstrecker

Auch Ngankam nutzte seine Chance. Der Neuzugang von Hertha BSC bewies vor dem 1:1 einen guten Überblick, als er auf Aaronson ablegte, in der zweiten Hälfte verwandelte er einen selbst herausgeholten Strafstoß zum 2:1. Mindestens ebenso wichtig wie diese Erfolgserlebnisse war die Spielzeit über 75 Minuten. "Es ist wichtig, dass er in seine Fitness kommt und sich Wettkampfhärte holt", erklärt Buck und lobt die "brutale Dynamik" des Stürmers.

In Pflichtspielen stand Ngankam in dieser Saison noch nicht in der Anfangself. Für Lucas Alario war es sogar der erste (Kurz-)Einsatz überhaupt nach seiner Knie-OP im Sommer. Bis der Argentinier seine Rückstände aufgeholt hat und eine ernsthafte Option ist, wird es noch eine Weile dauern. Folgerichtig wurde er auch nicht für den 25er-Kader in der Conference League nominiert. Nicht zum Einsatz kamen neben den Nationalspielern die teils angeschlagenen Robin Koch, Mario Götze und Eric Junior Dina Ebimbe. Bucks Fazit: "Natürlich gibt es Luft nach oben, aber unterm Strich sind wir mit dem Test zufrieden. Wir hatten in der Defensive ein paar Lücken und im Spiel nach vorne ein paar Fehlpässe zu viel, aber es gab auch ein paar gute Abläufe."

Julian Franzke