Bundesliga

Transfer perfekt: Nsoki verstärkt Hoffenheims Abwehr

Franzose kommt für 12 Millionen Euro und unterschreibt bis 2027

Transfer perfekt: Nsoki verstärkt Hoffenheims Abwehr

Stanley Nsoki zieht künftig das Trikot der TSG Hoffenheim über.

Stanley Nsoki zieht künftig das Trikot der TSG Hoffenheim über. IMAGO/Panoramic International

Diese Planstelle neu zu besetzen, hatte die TSG lange angekündigt, unabhängig von der Personalie David Raum. Doch wenige Tage nach dem finalisierten Verkauf des Nationalspielers nach Leipzig, verpflichtete Hoffenheim nun mit Stanley Nsoki die nächste Verstärkung für die zuletzt zu wacklige Innenverteidigung. Nach dem von Schalke 04 geholten Ozan Kabak (22/6 Mio.) kommt nun für satte 12 Millionen Euro ein für Hoffenheimer Verhältnisse teurer Neuzugang. Bislang lagen nur Diadie Samassekou und Munas Dabbur (beide 12 Mio.) in diesem Rahmen.

Nsoki ist ein Franzose mit Wurzeln im Kongo. Der 23-Jährige wurde bei Paris St. Germain ausgebildet und spielte nach zwei Jahren auf der Zwischenstation in Nizza in der abgelaufenen Saison beim FC Brügge, mit dem er die belgische Meisterschaft gewann. Unter der Leitung des früheren Hoffenheimer Trainers Alfred Schreuder und an der Seite der TSG-Leihgabe Sargis Adamyan. Auch Schreuder, der mittlerweile als Cheftrainer Ajax Amsterdam anleitet, soll die TSG mit seiner Expertise zu dieser Verpflichtung ermutigt haben.

"Stanley bringt mit seinem Profil für die Innenverteidigerposition all das mit, was wir gesucht haben. Er ist enorm schnell, verteidigt kompromisslos und verfügt über einen starken linken Fuß", sagte Alexander Rosen, bei der TSG Direktor Profifußball, über den Neuzugang. "Darüber hinaus ist Stanley mit seinen 23 Jahren noch ein entwicklungsfähiger Spieler, der aber bereits über reichlich Erfahrung auf einem hohen Niveau verfügt."

Der frühere U-21-Nationalspieler Frankreichs übernimmt den Kaderplatz, den Chris Richards hinterließ. Der zweimal von München ausgeliehene US-Amerikaner hatte sich gegen eine dritte "Amtszeit" in Hoffenheim entschieden und war zu Crystal Palace nach England gewechselt. Mit Nsoki und Kabak will die TSG die körperliche Robustheit in der Innenverteidigung erhöhen, im Idealfall ohne Qualitätsverlust im Spielaufbau. Nsoki ist mit seinem starken linken Fuß nunmehr Alternative und Konkurrenz zugleich für den ebenfalls linksfüßigen Benjamin Hübner, der nun erneut mit einem Innenbandschaden im linken Sprunggelenk ausfällt und dessen dauerhafte Belastbarkeit angesichts der Verletzungshistorie und seines Alters ohnehin nicht fest eingeplant werden kann.

Nsoki ist mit 1,85 m kein Hüne wie Hübner (1,93), verbindet aber resolute Zweikampfpräsenz und technisch anspruchsvolles Passspiel. Als gefährlicher Kopfballspezialist auch in gegnerischen Strafräumen fiel Nsoki bislang nicht auf und blieb auf all seinen Stationen bislang noch ohne Torerfolg. Dennoch war Nsoki eine feste Größe in Brügge, zeigte sein Potenzial für höhere Ansprüche, aber auch zuweilen unnötige Unaufmerksamkeiten, wie kicker-Korrespondent Boris Cremer berichtet. In der Bundesliga wird Nsoki nun auch anders gefordert sein und muss deshalb seine Zuverlässigkeit auf höherem Niveau erst beweisen. Schon einmal kam mit Kasim Adams ein Innenverteidiger mit viel Vorschusslorbeeren und hohen Erwartungen nach Hoffenheim, doch der damals für acht Millionen Euro von den Young Boys Bern geholte Ghanaer konnte sich nie durchsetzen.

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Michael Pfeifer

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