2. Bundesliga

Hertha News | Trainingspause für Hertha-Kapitän Leistner

Dardai will in der Liga-Pause an den Basics arbeiten

Trainingspause für Hertha-Kapitän Leistner

Toni Leistner

Toni Leistner Getty Images

Insgesamt 17 Feldspieler und drei Torhüter umfasste das Aufgebot, das Pal Dardai am Montagnachmittag zur ersten Trainingseinheit nach dem frappierend kurzweiligen 4:6 beim 1. FC Magdeburg auf den Schenckendorffplatz bat. Einige prominente Namen fehlten. Auf Länderspielreisen sind aktuell Neuzugang Andreas Bouchalakis (Griechenland), der in Magdeburg nach der Pause zu seinem Debüt gekommen war, Peter Pekarik (Slowakei), Smail Prevljak (Bosnien und Herzegowina), die erstmals für die deutsche U-21-Auswahl berufenen Tjark Ernst und Linus Gechter, Gustav Christensen (U20 Dänemark), Pascal Klemens und Tim Goller (beide U19 des DFB). Anderson Lucoqui steht für die Nationalelf Angolas, die am Donnerstag in der Afrika-Cup-Qualifikation auf Madagaskar trifft, auf Abruf bereit.

Neben den langzeitverletzten Ibrahim Maza und Agustin Rogel fehlten auch Myziane Maolida (trainiert seit Wochen individuell bzw. bei der U 23) und der suspendierte Marius Gersbeck, zudem Palko Dardai, Marton Dardai - und Kapitän Toni Leistner. Für Palko Dardai (Oberschenkelprobleme) stellte der Coach eine baldige Trainingsrückkehr in Aussicht, Marton Dardai verzichtete wegen Knieproblemen auf den Trip zur deutschen U21. "Er spielt seit drei Wochen mit Knieproblemen", sagte Pal Dardai vor der Trainingseinheit am Montag, "die Empfehlung der Ärzte war, Marton erstmal komplett rauszunehmen."

Abwehrchef Leistner laboriert nach den Worten des Trainers an einer Zerrung und werde "sieben bis zehn Tage pausieren - ich hoffe, dass er gegen Braunschweig (17.9., d. Red.) spielen kann, aber er soll sich lieber auskurieren. Wenn wir es nicht hinbekommen, dann nicht. Immer wieder solche Kleinigkeiten mitschleppen, das ist nicht gut. Dann verzögert es sich." Hintergrund: Leistner hatte bereits vor dem Magdeburg-Spiel muskuläre Probleme, wollte aber unbedingt spielen - und Hertha in dieser schwierigen Phase helfen.

Die Analyse des geschichtsträchtigen Spektakels vom Samstag, als der Hauptstadtklub trotz viermaliger Führung in Magdeburg verlor, zog der Coach mit den Profis durch, die aktuell in Berlin sind. Sein Fazit: "Offensiv haben wir einen Riesenschritt gemacht - defensiv haben wir beim Mittelfeld-Pressing in den Zweikämpfen nicht durchgezogen und nicht gut gestanden." Für die länderspielbedingte Liga-Pause sind die inhaltlichen Schwerpunkte klar definiert. "Wir fokussieren uns auf die Basics: Eins-gegen-Eins, Zwei-gegen-Zwei, Kettenverhalten", kündigte Dardai an. "Wenn wir das hinbekommen, werden wir die gute Offensive hoffentlich behalten und gleichzeitig wieder stabiler stehen."

Die sechs Gegentore muss man schnell vergessen und einiges umstellen.

Pal Dardai

Spielpraxis können seine Akteure am Freitagabend bei Oberligist Hertha 03 Zehlendorf (Anpfiff 18.30 Uhr, Ernst-Reuter-Sportfeld) sammeln - und danach gegen Braunschweig die Lehren aus der Lektion von Magdeburg umsetzen. "Wir haben nur den Gegner gelenkt", sagte Dardai. "Das hätte ich auch nie gedacht. Das war defensiv nicht okay." Seine Order ans Team klingt unmissverständlich: "Wir wollen wieder Action und Pressing und durchziehen."

Grundsätzlich bleibt der Coach positiv: "Wir haben einen richtig guten Kern und den nötigen Konkurrenzkampf. Das ist ein guter Kader. Die sechs Gegentore muss man schnell vergessen und einiges umstellen. Jetzt müssen wir weiterarbeiten, damit wir bis zum Herbst eine vernünftige Siegermentalität schaffen."

Steffen Rohr