Bundesliga

Gladbach: Max Eberl stellt sich hinter Adi Hütter

Gladbach: "Das heißt, durch dick und dünn zu gehen"

Trainerdiskussion bei Gladbach? Für Eberl "absurd"

Muss nicht um seinen Job bangen: Adi Hütter.

Muss nicht um seinen Job bangen: Adi Hütter. imago images/Laci Perenyi

Fragen nach möglichen Konsequenzen bezeichnete Borussias Sportdirektor als "absurd". "Es ist doch jetzt nicht ernsthaft Thema, dass ein Trainer nach zwei Niederlagen infrage gestellt wird? Es ist absurd, dass ich darüber sprechen muss. Da fehlen mir die Worte", erklärte Eberl nach dem Schlusspfiff und stellte außerdem klar: "Man entscheidet sich für einen Weg - und das heißt, durch dick und dünn zu gehen."

Aktuell sind es wieder ganz schwierige Zeiten, die Eberl, Hütter und die Mannschaft durchmachen. Am 27. Oktober wurde im DFB-Pokal der FC Bayern noch mit einem spektakulären 5:0 aus dem Borussia-Park geschossen. Am Sonntag, nur 40 Tage später, versetzte der 0:6-Albtraum die Beteiligten in eine Schockstarre.

Konstanz konnte auch Hütter bisher nicht reinbringen

Die Fohlenelf bleibt eine Mannschaft der Extreme. Auch auf die Saison bezogen. Zu viel Auf und Ab. Zu viel Zick-Zack-Kurs. Erst der sehr schwache Start (vier Punkte nach fünf Spieltagen, Platz 16), dann der ansehnliche Zwischenspurt (14 Punkte aus sieben Spielen) mit dem Triumph über die Bayern als Highlight und jetzt der krasse Absturz. Zwei Niederlagen mit zehn Gegentoren gegen Köln und Freiburg. Konstanz? Die konnte auch Hütter bisher nicht reinbringen.

MOENCHENGLADBACH, GERMANY - DECEMBER 05: Head Coach Adi Huetter of Borussia Moenchengladbach is seen before the Bundesliga match between Borussia Moenchengladbach and SC Freiburg at Borussia-Park on December 05, 2021 in Moenchengladbach, Germany. (Photo by Christian Verheyen/Borussia Moenchengladbach via Getty Images)

Hütter: "Das ist mit dieser Mannschaft nicht erklärbar"

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Warum man keine Konstanz reinbekommt, "ist die berechtigte Frage,", sagte Eberl und gab zu, am Sonntagabend keine Erklärung parat zu haben. "Ich muss das auch erstmal sacken lassen, was da passiert ist." Am heutigen Montag folgt die interne Aufarbeitung, sicherlich auch mit Klartext in Richtung Profis und der Vorführung des Sechs-Tore-Horrorvideos. "Am langen Ende", blickte Eberl voraus, "können wir es nur mit Leistung wieder gutmachen." Der Sportchef betonte: "Mit 18 Punkten aus 14 Spielen sind wir definitiv nicht zufrieden."

Nicht nur an Hütter kleben die beiden jüngsten Klatschen. Die Profis selbst müssen sich fragen, warum so häufig ihre Leistungen hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleiben. Die Mannschaft will zurück nach Europa, am liebsten Champions League spielen - und bringt nicht nur auswärts so gut nichts zustande (vier Punkte), sondern fällt jetzt sogar zuhause gegen Freiburg völlig auseinander.

Pure Angst, pure Verzweiflung.

Max Eberl

Seit der Schlussphase des Köln-Spiels, als man nach dem 1:1-Ausgleich noch mit 1:4 abgewatscht wurde, ist alles wie weggeblasen, was in den Wochen zuvor aufgebaut wurde. Zum Beispiel die defensive Stabilität. Denn es war gegen Freiburg nicht immer nur das katastrophale Abwehrverhalten bei den Standardsituationen, obwohl gleich vier Gegentore nach ruhenden Bällen einschlugen. "Pure Angst, pure Verzweiflung" hatte Eberl nach dem Blitz-Rückstand beim Team ausgemacht, "und so haben wir dann auch verteidigt. Dieser Begriff vom 'aufgescheuchten Hühnerhaufen' - das war dann heute so."

Auf Hütter wartet in dieser Woche viel Arbeit. Ein konsequenteres, konzentrierteres Verteidigen des eigenen Tores ist angesagt. Mehr Aggressivität und Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen. Eine höhere Laufbereitschaft. Effizienz im Spiel nach vorne. Und noch einiges mehr. "Es gibt genug Ansätze, an denen wir in der Woche zu arbeiten haben", sagt Eberl. "Um es dann am Wochenende in Leipzig besser zu machen."

Jan Lustig

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