2. Bundesliga

"Totalausfall von allen": Zorniger nach Klatsche außer sich

Verdientes 0:4 in Karlsruhe

"Totalausfall von allen": Zorniger nach KSC-Klatsche außer sich

Alexander Zorniger sah beim seinem Team in Karlsruhe "keine einzige Zweitliga-Leistung". 

Alexander Zorniger sah beim seinem Team in Karlsruhe "keine einzige Zweitliga-Leistung".  IMAGO/Zink

Die Ligaspitze in Form vom FC St. Pauli und Holstein Kiel ließ am Freitagabend jeweils Punkte liegen, Düsseldorf und Hannover nahmen sich im Verfolgerduell am Samstagnachmittag gegenseitig die Zähler weg. Wie auf dem Silbertablett wurde der SpVgg Greuther Fürth also die Möglichkeit präsentiert, den Anschluss nach oben zu verkürzen und zugleich die Verfolger weiter zu distanzieren. Doch 90 Minuten und einen gebrauchten Samstagabend später schickten derzeit formstarke Karlsruher das Kleeblatt mit einem krachenden 0:4 im Gepäck wieder zurück nach Mittelfranken. 

Da ist keine einzige Zweitliga-Leistung dabei gewesen.

Alexander Zorniger

"Ein richtig gebrauchter Tag", zeigte sich Trainer Alexander Zorniger völlig entnervt und nahm in seiner Analyse kein Blatt vor den Mund. "Da ist keine einzige Zweitliga-Leistung dabei gewesen. Da macht es einen Unterschied, ob ich mich gegen das 3:0 und 4:0 wehre, oder nicht mehr". Zorniger nutzte über die 90 Minuten sein gesamtes Wechselkontingent, am leblosen Auftritt der Gäste änderte das aber nichts. "Wir haben alle Positionen gewechselt und ich glaube, jeder einzelne hat uns da nicht unbedingt besser gemacht", konstatierte der 56-Jährige. 

Foulelfmeter für Lemperle? "Hätte es nur beschönigt"

Thema war auch der Ablauf vor dem verschossenen Foulelfmeter für den KSC früh in Hälfte zwei, im Vorfeld war Tim Lemperle im Karlsruher Sechzehner zu Boden gegangen, das Spiel lief weiter. "Ich hab die Szene nur im Standbild gesehen, aber wenn da jemand ein Knie im Rücken hat... Es ist wohl auch nicht gezeigt worden, weder von Sky noch von Sport1", ärgerte sich der Coach. "Wofür habt ihr denn 48 Kameras? Dann zeigt doch die Szene nochmal."

Aber dieser Elfmeter, das wusste auch Zorniger, hätte wohl nicht allzu viel am Auftritt Fürths geändert: "Er hätte es nur beschönigt. Es war ein Totalausfall von allen heute. Und immer wenn es ein Totalausfall ist, müssen wir ganz gewaltig ansetzen. Es stört mich extrem, weil wir eigentlich eine tolle Mentalität in der Truppe haben. Jedes Tor muss dir einen Stich geben und das Gefühl habe ich heute nicht gehabt."

"Bessermacher" Green wird schmerzlich vermisst

Bitter für das Kleeblatt war auch, das Offensivspieler Julian Green kurzfristig mit Sprunggelenksprobleme ausgefallen war. Für Zorniger ein entscheidender Faktor: "Wir haben uns einfach nicht gezeigt. Da hast du massiv gesehen, wer bei uns der Bessermacher in der Mannschaft ist. Das ist Julian Green, der sich in solchen Situation einfach nicht verpisst. In solchen Situationen ist er, der sagt: 'Egal wo ihr den Ball habt, ihr könnt mich anspielen'. Und das ist total abhanden gekommen heute."

Die wohl einzig gute Nachricht in Fürth nach dem Desaster: Durch die vielen Wackler der Konkurrenz wird die Niederlage nicht allzu teuer. Und kann schon nächste Woche beim Heimspiel gegen Elversberg vergessen gemacht werden.

lpe

Derby-Spezialisten, Rekordspieler und die Nummer 1 in Franken