Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Toppmöller hat die "Qual der Wahl"

Kranker Marmoush weilt noch in Ägypten - Wer ersetzt Pacho?

Toppmöllers Freude über neuen Konkurrenzkampf und die "Qual der Wahl"

Dino Toppmöller hat künftig wieder mehr Spieler zur Auswahl - und muss deshalb schwere Entscheidungen treffen.

Dino Toppmöller hat künftig wieder mehr Spieler zur Auswahl - und muss deshalb schwere Entscheidungen treffen. IMAGO/Jan Huebner

Marmoush schied beim Afrika-Cup zwar schon am vergangenen Sonntag im Elfmeterkrimi gegen DR Kongo aus, die Rückreise nach Frankfurt hat er aber noch immer nicht angetreten. Eine fiese Erkältung streckte ihn nieder, Fieber inklusive. Das Spiel in Köln (Samstag, 18.30 Uhr) wird der Angreifer somit auf jeden Fall verpassen, erst am Sonntag steigt er voraussichtlich in den Flieger nach Frankfurt. Innenverteidiger Pacho, der in der Liga noch keine Minute verpasste, fehlt wegen einer Gelbsperre.

Viele Variationsmöglichkeiten für den Trainer

Über die Grundordnung und die Startelf kann nur gerätselt werden. Baut Toppmöller in der Abwehr auf eine Dreierkette, könnte Hrvoje Smolcic für Pacho einspringen. Ein Linksfüßer ersetzt den anderen. Eine weitere Möglichkeit: Der etatmäßige Sechser Ellyes Skhiri könnte zwischen Tuta und Robin Koch den zentralen Part übernehmen. "Ellyes verfügt über eine sehr gute Spielübersicht, Spielintelligenz und ein sehr gutes Passspiel. Das ist eine Option für uns", sagt Toppmöller. Ebenso denkbar ist aber auch eine Viererkette mit Aurelio Buta, Tuta, Koch und Niels Nkounkou.

Die Besetzung des Mittelfelds und der Offensive verspricht ebenfalls Spannung. Setzt Toppmöller auf eine Doppelsechs oder installiert er einen alleinigen Sechser und zwei Achter davor? Wo spielt Mario Götze, sollte Skhiri auf der Sechs auflaufen? Ist für Ausnahmetalent Hugo Larsson noch ein Platz da, wenn Skhiri und Götze im Mittelfeld spielen? Verdrängt Afrika-Cup-Rückkehrer Fares Chaibi Neuzugang Donny van de Beek? Bietet Toppmöller zwei Spitzen auf? Oder wird Sasa Kalajdzic von zwei hängenden Stürmern (3-4-3; 4-3-3) flankiert?

Straffes Programm bis zur Länderspielpause im März

Sobald Hugo Ekitiké und Marmoush fit genug für die erste Elf sind, wird sich Verdrängungskampf noch weiter vergrößern. Der Coach freut sich über derlei Luxusprobleme: "Wir haben lieber die Qual der Wahl als andersherum." Nicht zuletzt denkt er an das stramme Programm bis zur Länderspielpause Mitte März. Beim Einzug ins Achtelfinale der Conference League müsste die Eintracht bis zum 17. März elf Pflichtspiele bestreiten.

"Das wird anspruchsvoll für jeden einzelnen. Wir sind froh, dass wir diese Möglichkeiten haben. Das ist ein gesunder Konkurrenzkampf. Ich glaube, dass wir gerade in der Phase im Dezember schon ein paar Punkte liegengelassen haben, weil der eine oder andere etwas überspielt war. Diese Gefahr ist jetzt deutlich geringer", erklärt Toppmöller. Von seinen Spielern fordert er, das "eigene Ego" hinter den "gemeinschaftlichen Erfolg" zu stellen.

Kommunikation als Schlüssel

Toppmöller ist bewusst, dass auch seine Fähigkeiten als Moderator gefragt sein werden, wenn er Spieler mit Stammplatz-Ambitionen auf die Bank setzen muss. "Am Ende geht es immer um offene und ehrliche Kommunikation", betont der Coach, "das ist der Schlüssel." Kopfzerbrechen bereitet ihm das Thema nicht: "Die Jungs sind alle vernünftig. Ich glaube schon, dass sich die meisten sehr gut einschätzen können und es anerkennen, wenn ein anderer gut spielt und sie selbst mal nicht."

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In Köln erwartet Toppmöller einen Gegner, der sich trotz der prekären Tabellensituation nicht verstecken wird. "Das ist eine sehr aktive Mannschaft, die uns mit Sicherheit phasenweise hoch attackieren wird. Sie sind sehr mutig in ihrem Angriffspressing", analysiert der Coach. Seiner Mannschaft könnte das allerdings sogar entgegenkommen, da sich so nach Ballgewinnen größere Räume hinter der gegnerischen Abwehrkette ergeben. Toppmöller weiß, dass sich nur dann die höhere individuelle Qualität seiner Elf durchsetzen kann, wenn sie mit der "gleichen Aggressivität" dagegenhält.

Verheerende Bilanz in Köln

Das war in der jüngeren Vergangenheit in Köln nicht immer der Fall. Die Partie wird wie schon das Derby in Darmstadt (2:2) zu einer Art Reifeprüfung für seine Mannschaft. Seit fünf Spielen ist die Eintracht gegen Köln sieglos (drei Remis, zwei Niederlagen). Gegen keinen anderen Verein wartet Frankfurt derzeit länger auf drei Punkte. Die Bilanz in Köln ist geradezu verheerend: Die Hessen gewannen nur eines der jüngsten 16 Gastspiele beim FC: Am 5. Spieltag der Saison 2017/18 traf Sebastien Haller per Elfmeter zum 1:0-Sieg. Trotz dieser wenig erbaulichen Statistiken ist die SGE am Samstagabend der klare Favorit, drei Punkte sind normalerweise Pflicht.

Julian Franzke

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