Der interne Geheimtest zwischen den Profis und der U 23 am Dienstag auf dem Schalker Klubgelände war auf zweimal 30 Minuten angelegt, nach 22 Minuten stand es bereits 2:2. Damit war die Zweitliga-Elf aber noch gut bedient: Die engagierten Regionalliga-Kicker, in der West-Staffel schlecht gestartet (drei Spiele, nur ein Punkt), hatten sich im ersten Durchgang ein Chancenplus erarbeitet. Zweimal gelang es ihnen zudem, einen Rückstand auszugleichen.
Zweimalige Führung der Profis
Die jeweilige Führung des Profiteams ging auf das Konto von Sebastian Polter und Bryan Lasme. Beim 1:0 legte Lasme für Polter auf (8.), beim 2:1 (19.) war es umgekehrt. Das 1:1 markierte Nelson Amadin (9.), das 2:2 (22.) das aufstrebende Talent Keke Topp im Nachsetzen.
Topp ist seit Monaten ein Kandidat für den Profikader. Sogar im Österreich-Trainingslager war er dabei, ehe das Trainerteam entschied, den Nachwuchsstürmer erst einmal im Regionalliga-Team zu belassen. Ausgerechnet der 19-Jährige zeigte im internen Test nun, wie torgefährlich er sein kann. Im zweiten Durchgang legte der Stürmer mit einen Doppelpack nach und besorgte den 4:2-Sieg für die U 23.
Der zweite Anzug zwickt
Das Spiel diente aus Sicht der Profis in erster Linie dazu herauszufinden, wer sich für den Zweitliga-Alltag aufdrängen könnte. Nach einer Stunde Spielzeit muss man sagen: In dieser Partie hat niemand von denen, die aktuell eher eine untergeordnete Rolle spielen, einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Ibrahima Cissé und Henning Matriciani nicht in der Innenverteidigung, Niklas Tauer und Soichiro Kozuki nicht im Mittelfeld, Tobias Mohr nicht auf der linken Außenbahn.
Fährmann oder Müller?
Ralf Fährmann traf keine Schuld an den Gegentoren, er spielte die 60 Minuten durch. Wegen Fährmanns wochenlangem Ausfall nach einem Muskelfaserriss hatte sich Sommerzugang Marius Müller den Platz zwischen den Pfosten erkämpft.
Allmählich ist die Zeit gekommen, in der Trainer Thomas Reis eine Grundsatzentscheidung treffen muss: Bleibt Müller im Tor, solange er sich nichts zu Schulden kommen lässt, oder drückt sich Fährmanns Status als eigentlicher Stammtorwart ab sofort auch wieder in Form von Einsätzen aus, vielleicht sogar schon am Sonntag in der Liga gegen Eintracht Braunschweig?