Bundesliga

Topfit und bisschen eklig: So gewinnt VfL Wolfsburg Spiele

Wolfsburg-Trainer Kovac: "Körperlich sind wir weiter als letztes Jahr"

Topfit und ein bisschen eklig: So gewinnt der VfL seine Spiele

Nach dem guten Saisonstart hat Nico Kovac allen Grund, gut gelaunt zu sein.

Nach dem guten Saisonstart hat Nico Kovac allen Grund, gut gelaunt zu sein. IMAGO/MIS

Neun Punkte nach vier Spielen, der VfL Wolfsburg ist zumindest von den Ergebnissen her stark in die Saison gestartet. Kein Vergleich zum vergangenen Jahr, als die Mannschaft von Trainer Niko Kovac ganz schlecht aus den Startlöchern gekommen war und erst am 9. Spieltag seinen neunten Zähler einfuhr. Ist der VfL nun im Jahr zwei unter dem Kroaten stärker als in der abgelaufenen Spielzeit, die auf Rang acht abgeschlossen wurde? Für Kovac jedenfalls ist es "wichtig, dass wir schon ein Jahr zusammenarbeiten, es hat seine Zeit gebraucht, um das Set-up zu finden". Die richtige Einstellung, die geforderten Voraussetzungen für das, was Kovac sehen will.

Die zweite Hälfte gegen Union Berlin, als der VfL tief in der eigenen Hälfte die Führung mit großer Leidenschaft verteidigte, dürfte zwar nicht dem fußballerischen Ideal des 51-jährigen Trainers entsprechen, der Erfolg aber heiligt nun mal die Mittel. Und Union Berlin ist ja schließlich auch kein kleiner Gegner mehr. Sondern ein Team, das es in erster Linie zu bekämpfen gilt. Gab es in der vergangenen Saison daheim noch ein 1:1 gegen Union trotz großer Überlegenheit, genügte diesmal eine schwächere Leistung zum Sieg. "Enge Spiele muss man in der Liga gewinnen", weiß Kovac, nur so kommt man nach oben.

Der VfL glänzt nicht im Stile von Leverkusen oder Leipzig, gegen Heidenheim (2:0), Köln (2:1) und nun Union zog das Team die Partien aber auf seine Seite. Sicherlich sei es kein verdienter Sieg gegen die Berliner gewesen, räumte Kovac ein, "aber wir haben alles reingeworfen, haben uns gewehrt". Union wurde mit deren eigenen Waffen bezwungen. Wolfsburg ist ein bisschen eklig, Wolfsburg kann wehtun. Und gewinnt so auch dank der individuellen Klasse, die in diesem Kader steckt, seine Spiele. Kovac stellt fest: "Die Spieler wissen, was wir wollen, die Abläufe sind automatisierter."

Majer: "Es wird besser und besser"

Dies mag zumindest auf diejenigen zutreffen, die schon im vergangenen Jahr da waren und die Kovac-Anforderungen kennen, für die acht Neuzugänge sind diese aber noch neu. Sieben von ihnen kamen am Wochenende zum Einsatz, was ein Grund dafür sein dürfte, dass gerade spielerisch noch reichlich Luft nach oben ist. Regisseur und Königstransfer Lovro Majer, der gegen Union mit der Vorlage auf Jonas Wind seine erste Torbeteiligung verzeichnete, betont: "Ich bin noch dabei, zu verstehen, wie ich am besten spielen muss. Es wird besser und besser."

Physisch ist der Kovac-Kader schon jetzt top. "Wir sind körperlich weiter als letztes Jahr", stellt der Trainer zufrieden fest. Gegen Union kratzte sein Team erneut an der 120-Kilometer-Marke, die am ersten Spieltag gegen Heidenheim (122,68 Kilometer) bereits überboten wurde. Mit 483,8 zurückgelegten Kilometern ist der VfL ligaweit Dritter hinter Heidenheim (487,6) und Köln (487,1). Ein Faktor am Samstag in Dortmund? Der BVB legt pro Spiel nur etwas mehr als 115 Kilometer zurück.

Thomas Hiete

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