Bundesliga

Thielmann über seine neue Rolle in Köln: "Das habe ich drin"

Kölns Stürmer wirbt für Geduld mit Trainer Schultz

Thielmann über seine neue Rolle: "Das habe ich drin"

Hoch in der Luft, aber chancenlos: Jan Thielmann im Duell mit Dortmunds Nico Schlotterbeck.

Hoch in der Luft, aber chancenlos: Jan Thielmann im Duell mit Dortmunds Nico Schlotterbeck. IMAGO/Mika Volkmann

So oft und so hoch Jan Thielmann auch in die Luft sprang: Gegen die hochgewachsenen Kanten von Borussia Dortmund hatte der Stürmer des 1. FC Köln keine Chance. Seine Mitspieler feuerten zwar 17 Flanken in den Strafraum des BVB beim 0:4 am Samstag, gegen die mehr als zehn Zentimeter größeren Verteidiger hatte der 1,78 Meter große Thielmann aber keine Chance. "Das müssen wir in Zukunft besser machen, wenn wir mit einem kleinen Stürmer spielen", sagt Thielmann locker über die etwas unpassende Spielweise. Er glaubt: "Aber das bekommen wir schnell hin."

Bleibt Thielmann Kölns neuer Neuner?

Weniger Flanken also, dafür mehr steile Bälle in die Tiefe - so könnte es doch noch etwas werden mit Thielmann im Sturmzentrum. Was aber bedeuten würde, dass die Stoßstürmer Steffen Tigges und Florian Dietz weiter außen vor bleiben würden. Auf beide verzichtete Kölns Trainer Timo Schultz gegen die Dortmunder komplett, obwohl die Flanken ja zu den hochgewachsenen Profis eher gepasst hätten als zu Thielmann. Dessen Worte deuten indes darauf hin, dass sich an der Art und Weise etwas ändern soll, nicht aber am Personal.

"Ich habe früher bereits als Neuner gespielt. Das habe ich drin", sagt der ehemalige U-Nationalspieler. Fünfmal spielte er in dieser Saison rechts offensiv, dort war er auch vergangene Spielzeit meist unterwegs. Beim 4:2 gegen Wolfsburg vor anderthalb Jahren aber war Thielmann zum Beispiel bereits in vorderster Front unterwegs - allerdings an der Seite von Tigges. Thielmann holte damals einen Strafstoß heraus. "Ich habe mit wohlgefühlt", sagt er über seine neue alte Rolle. "Das tue ich rechts genauso wie zentral."

Der Glaube an die Rückkehr der Erfolge

Einen Triumph wie damals könnten die Geißböcke nun am Samstag in der Autostadt gut gebrauchen, aber die Misere vom Jahresende 2023 setzt sich auch im Januar 2024 fort. "Wenn man im Negativlauf ist, fängt auf einmal der Kopf an mitzuspielen. Und dann denkt man über Dinge nach, die sonst automatisch passieren", erklärt Thielmann. Damit dürfte er auch sich selbst meinen: Gegen Dortmund hatte er nach der Pause den Ausgleich auf dem Fuß, zögerte aber zu lange und scheiterte dann an BVB-Keeper Gregor Kobel.

Noch jedenfalls bleibt Thielmann ruhig und verfällt ebensowenig wie die Mitspieler oder die FC-Fans in Panik - Platz 17 und nur elf Tore hin oder her. Er wirbt für Geduld mit dem neuen Trainer Timo Schultz. "Der Trainerwechsel-Effekt ist ein Mythos", glaubt Thielmann. Es brauche einfach Zeit, bis die neuen Ideen und Umstellungen des seit Anfang des Jahres tätigen Coaches ihre Wirkung entfalten. "Wenn sich alles eingependelt hat, werden sich die Erfolge auch wieder einstellen."

Jim Decker

Max Finkgräfe (1. FC Köln)

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