Bundesliga

Terzic: Wo den BVB und den FC Bayern "Welten trennen"

BVB-Trainer über die Baustellen vor dem Topspiel - und eine ewige Frage

Terzic: Wo Dortmund und Bayern "Welten trennen"

Fordert gegen Bayern Mut auf allen Ebenen: BVB-Trainer Edin Terzic.

Fordert gegen Bayern Mut auf allen Ebenen: BVB-Trainer Edin Terzic. IMAGO/Team 2

Borussia Dortmunds Heimspiel gegen den FC Bayern setzt schon vor dem Anpfiff neue Maßstäbe. 450 Medienschaffende aus allen Kontinenten werden vor Ort sein, dazu erstmals deutlich mehr als 20 TV-Teams. Laut BVB-Pressesprecher Sascha Fligge kommt es am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zur "medial größten Veranstaltung, die es in der Bundesliga je gegeben hat".

Dass die Borussia den Rekordmeister erstmals seit November 2018 vor über 80.000 Zuschauern empfängt, passt - im Gegensatz zur Tabelle - zu diesem Rahmen. "Natürlich wird es morgen Phasen in unserem Spiel geben, die für uns als Mannschaft nicht leicht sein werden, und da werden wir den Funken von den Fans brauchen", sagte BVB-Trainer Edin Terzic am Freitag. "Aber genauso ist es auch unsere Verantwortung, von Beginn an zu zeigen, dass wir daran glauben, heute als Sieger den Platz zu verlassen."

Terzic erinnert sich an sein einziges Duell mit Bayern - und stimmt Kehl zu

Bei seinem bisher einzigen Bundesliga-Duell mit den Bayern war ihm das trotz blitzschneller 2:0-Führung nicht gelungen. "Das hat mich ein bisschen an das Spiel vor zwei Wochen bei Manchester City erinnert", blickte Terzic auf die damalige 2:4-Niederlage in München - eine von sieben in Serie in der Bundesliga - zurück. Was er jedoch mitgenommen hat: "Man braucht gegen Bayern nicht nur eine taktisch gute, disziplinierte Leistung, man braucht besonders Mut. Mut, am Ball zu bleiben, Mut im Eins-gegen-eins."

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In Sevilla machten die Dortmunder am Mittwoch in dieser Hinsicht einen Schritt nach vorn. Trotzdem pflichtet Terzic Sportdirektor Sebastian Kehl bei, der anschließend eine Steigerung gegen Bayern gefordert hatte: "Wir haben trotz guter Leistung immer wieder auch Torchancen zugelassen, das war nicht so gut." Zum Teil wiederholten sich Fehler, die vier Tage vorher zur 2:3-Niederlage in Köln geführt hatten.

Auch in Sevilla habe es Situationen geben, in denen einige "nicht wach und bereit genug" gewesen seien, "um den zweiten Ball aufzunehmen"; oder in denen auf den Flügeln "nur noch drei, vier Schritte" gefehlt hätten, "um dann zuzupacken im Zwei-gegen-eins". Terzic: "Das sind Szenen, die wir unbedingt verbessern müssen." Die Effektivität stimmte ebenso erneut nicht. "Eine Statistik ist, dass Bayern München im Bereich 'Expected Goals' auf Platz 1 steht und wir auf Platz 2 - trotzdem trennen uns Welten im Bereich der erzielten Tore." Die Borussia hat elf erzielt, Bayern 23.

Schläfrigkeit nach der Pause: "Das ist eine Frage, die wir uns jeden Tag stellen"

Und: Wieder wackelte der BVB in Sevilla unmittelbar nach Wiederanpfiff. "Das ist eine Frage, die wir uns jeden Tag stellen. Nicht nur: Warum passiert das? Sondern: Warum dauert das so lange, um wieder ins Spiel zu kommen?", bleibt Terzic einigermaßen ratlos. "Wir wussten, dass die Frage, die wir uns gerade stellen, sich wahrscheinlich auch unsere Fans, unsere Eltern und alle Medienvertreter stellen: Ja, können wir das jetzt noch mal wiederholen, was in der ersten Halbzeit gut war? Und dann passiert es, dass wir wieder ein Gegentor kassieren." Der Unterschied zum Köln-Spiel: "Wir haben es dann geschafft, dagegenzuhalten und selbst Chancen zu kreieren."

Wie Dortmund gegen Bayern aus der Pause kommt, ist also eine von mehreren spannenden Fragen am Samstag. 450 Medienschaffende werden es vor Ort genau beobachten.

jpe