Bundesliga

Terzic wachsam: "Werden nicht zulassen, dass die Stimmung zu gut wird"

Dortmunds Arbeitsethos: Sieben Siege als Verpflichtung

Terzic wachsam: "Werden nicht zulassen, dass die Stimmung zu gut wird"

Gut gelaunt, aber wachsam ob zu viel guter Stimmung: Dortmunds Trainer Edin Terzic.

Gut gelaunt, aber wachsam ob zu viel guter Stimmung: Dortmunds Trainer Edin Terzic. IMAGO/Revierfoto

Der Donnerstag stand bei Borussia Dortmund ganz im Zeichen der Regeneration: Den Tag nach dem 1:0-Erfolg über den FC Chelsea im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals hatte BVB-Trainer Edin Terzic seinen Spielern freigegeben. Einzig zur Behandlung und Erholung schauten die Profis am Trainingsgelände vorbei.

Doch wer denkt, dass mehr dahintersteckte als die übliche Belastungssteuerung in englischen Wochen und dass nach sieben Siegen in sieben Spielen nun Gemütlichkeit bei den Schwarz-Gelben einkehrt, der hat die Rechnung ohne Trainer Edin Terzic gemacht. "Wir werden uns darauf nicht ausruhen", sagt der 40-Jährige vor dem nächsten Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Hertha BSC mit einem Lächeln im Gesicht. "Wir werden nicht zulassen, dass die Stimmung zu gut wird."

Terzics Wahrnehmung: 2022 nicht so schlecht, 2023 nicht so gut

Nun werden Terzic und seine Kollegen aus dem Dortmunder Trainerstab in den kommenden Tagen sicher nicht jegliches Lachen unterbinden oder gar sanktionieren. Nach harten Wochen in der Hinrunde, als die Gefühlslage wesentlich drückender war als aktuell, tut es den Borussen derzeit durchaus gut, mit einer größeren Leichtigkeit bei der Arbeit zu erscheinen. Was Terzic vielmehr meint, das ist der klare Blick für die Realitäten. Seine Mannschaft sei derzeit nicht so gut wie sie von außen gemacht werde, sie sei aber auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 nicht so schlecht gewesen, wie sie damals gemacht wurde - diesen Satz hat er in den vergangenen Wochen häufiger verwendet und dabei stets betont, dass man sich für den aktuellen Applaus nichts kaufen könne.

Die Sinne sollen geschärft bleiben und die Intensität hochgehalten werden, damit man in Juni, wenn alle Wettbewerbe gespielt sind, zufrieden mit sich sein kann - und im besten Falle sogar mit einer Trophäe für den Einsatz belohnt wurde. Bis dahin heißt es: arbeiten. Oder malochen, wie man im Ruhrgebiet noch immer häufig sagt, obwohl die Zechen längst geschlossen sind. Die sieben Siege gehen einher mit der Verpflichtung, genau so weiterzumachen. Noch besser als das "spürbar" gewachsene Selbstvertrauen gefällt Terzic daher derzeit etwas anderes: "Viel wichtiger ist, dass man die Intensität und Energie spürt. Wir arbeiten weiter. Ich merke, dass die Jungs bereit sind, jeden Tag alles zu investieren, um sich zu verbessern."

Dortmunds Termine

Abläufe, Strukturen und Matchglück

Die Früchte dieser Arbeit treten immer offensichtlicher zu Tage. Individuell - etwa bei den positiven Entwicklungen von Julian Brandt, Emre Can, Karim Adeyemi oder auch Marius Wolf. Aber auch mit Blick auf die Abläufe der Mannschaft im taktischen Bereich. Abläufe und Strukturen in Dortmunds 4-1-4-1 sind inzwischen klar zu erkennen. Beides ist an den Resultaten absehbar - zumal auch das Spielglück derzeit auf Seiten der Dortmunder ist, wie die Partie gegen den FC Chelsea belegte.

Gegen die Berliner, die ihrerseits beim 4:1-Erfolg gegen Mönchengladbach Selbstvertrauen tanken konnten, soll der Lauf weitergehen. Noch immer ist die Tabelle an der Spitze engbeisammen. Wer Schritt halten will, muss punkten.

"Wir wissen, dass wir wieder liefern müssen", sagt Terzic und beschreibt die Herausforderungen, die am Sonntag sein Team zukommen werden: "Die Hertha wird mit einer mutigen Herangehensweise anreisen. Aber wir wissen um ihre Qualitäten. Sie sind gefährlich über Kontersituationen, sie sind gefährlich über Distanzschüsse. Sie haben ein gutes Flankenspiel und physisch starke Stürmer." All das gehe etwas unter, wenn man nur auf die Tabelle schaue, wo die Berliner derzeit auf dem Relegationsrang gelistet sind.

Personell kann der BVB-Trainer am Sonntag dort anknüpfen, wo er gegen Chelsea aufgehört hat. Neue Ausfälle sind nicht zugekommen, einzig Mateu Morey, Julien Duranville und Youssoufa Moukoko stehen nicht zur Verfügung.

Matthias Dersch

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