Bundesliga

Tempelmann debütiert - aber nur kurz

Petersen: Frühe Auswechslung als Erfahrungswert

Tempelmann debütiert - aber nur kurz

Lino Tempelmann mit Trainer Christian Streich.

Lino Tempelmann mit Trainer Christian Streich. imago images

Was genau das Überraschende an der Aufstellung von Lino Tempelmann gegen RB Leipzig war? Außerhalb von Freiburg wohl, dass der 20-Jährige überhaupt in der Startelf stand - beim SC eher, dass es erst jetzt war. "Tempel hat Wahnsinns-Trainingswochen hinter sich und es sich einfach verdient", befand Nils Petersen über den Bundesliga-Debütanten, dessen erstes Spiel allerdings nicht ganz nach Wunsch verlief.

Startelf - und dann doch schnell raus

Bereits nach 34 Minuten nahm sein Trainer Christian Streich den 20-Jährigen wieder vom Feld. Gar nicht mal, weil der Mittelfeldspieler eine katastrophale Leistung gezeigt hatte, sondern vor allem, weil sich der Coach durch die Einwechslung von Vincenzo Grifo und den Positionswechsel von Janik Haberer von der rechten Außenbahn auf die Doppel-Sechs mehr Präsenz in der Zentrale erhoffte. Der Schachzug gelang, nach rund 40 Minuten fand Freiburg eine höhere Pressinglinie und befreite sich häufiger.

"Das Spiel war brutal schnell und er hat auch nicht so oft bei der U 23 gespielt", erklärte Streich anschließend: "Und dann kommst du gegen Leipzig rein. Das ist schwierig." Zumal sich die Offensivkräfte von RB verstärkt zwischen den vorderen Linien aufhielten und genau im Wirkungsbereich von Tempelmann und Nebenmann Nicolas Höfler oft eine Überzahl herstellten.

Petersen: Auswechslung eine "Lappalie"

Einen Knacks ob der frühen Auswechslung befürchtet beim talentierten U-20-Nationalspieler keiner seiner Mitspieler. "Das war eine taktische Entscheidung, das ist natürlich unangenehm für den Jungen. Aber wenn es einer verkraften kann, dann er", findet Petersen: "Er kam aus einer langen Verletzung zurück, da habe ich schon den Hut gezogen. Und dann kommt er auch nach so einer Lappalie zurück, zumal wir gewonnen haben." 2018 fehlte das Talent aus der Nachwuchsschmiede von 1860 München monatelang wegen einer schweren Knieverletzung. Janik Haberer freute sich "riesig, dass es wieder einer aus der Jugend geschafft hat".

So soll die positive Erkenntnis hängenbleiben, dass Tempelmann inzwischen ein fester Bestandteil des Profikaders ist, auch wenn sein Trainer neben vielen Stärken noch viel Luft nach oben sieht: "Er muss lernen, noch offensiver zu denken. Aber er ist schnell und fußballerisch gut. Und er muss auch in punkto Zweikampfhärte noch zulegen. Aber dafür ist er ja jung." Und frühe Auswechslungen gehören leider dazu, glaubt Petersen: "Diese Erfahrung macht jeder mal, das ist mir auch schon passiert."

Patrick Kleinmann

Bilder zur Partie SC Freiburg - RB Leipzig