Bundesliga

Mainz 05: Bo Svensson und die Suche nach der Spezialzutat

Mainz: Zentner und Öztunali an Bord

Svenssons Suche nach der Spezialzutat

Steht vor seinem Debüt als Bundesliga-Trainer: Bo Svensson.

Steht vor seinem Debüt als Bundesliga-Trainer: Bo Svensson. imago images

Ehe Svensson und Martin Schmidt, seit anderthalb Wochen nun Sportdirektor der Rheinhessen, öffentlich sprachen vor dem Duell mit Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), da scherzten der Skandinavier, der die vergangenen 18 Monate in Österreich beim FC Liefering gearbeitet hatte, und der Schweizer über fußballspezifische Begriffe aus den beiden Alpenrepubliken.

Das Stangerl etwa, oder den Penalty. Locker, lässig, lächelnd. Ein kurzer Austausch, sinnbildlich steht: Ein frischer Wind weht durch Mainz mit jenen alten Recken des FSV. Das war vom ersten Tag der sportlichen Neuaufstellung des taumelnden Klubs die Botschaft, und Schmidt und Svensson leben das auch im Umgang. Null Tristesse, die man angesichts Tabellenplatz 17 eigentlich erwarten würde. Dafür ein bisschen Humor, gepaart mit dennoch deutlichen Forderungen.

"Es geht um Inhalte, einen gemeinsamen Plan"

Etwa dieser von Svensson: "Ich stehe für die Sachen, die uns hoffentlich auszeichnen: Eine Mannschaft, die leidenschaftlich spielt, die sich vor allem als Mannschaft präsentiert." Was in der Vergangenheit eben zu selten der Fall war. Doch wie funktioniert das, noch dazu binnen kurzer Zeit, aus einem individuell nicht übel besetzten Haufen eine verschworene Truppe zu formen? Ist das mehr Arbeit im Taktischen oder im Zwischenmenschlichen? "Beides", findet Svensson, den als Fußballlehrer natürlich zunächst mal die Frage beschäftigt: "Was können wir umsetzen auf dem Platz? Es geht um Inhalte, einen gemeinsamen Plan."

Als Grundstoff, sozusagen. Daneben sucht der Trainer die Spezialzutat: "Dazu kommt immer das Gewürz: Wie ist das Miteinander in der Gruppe? Haben sie Lust, die Dinge auf den Platz zu bringen, die gefordert sind?" Dass es hierfür ein unmissverständliches Ja braucht, um den Ligaerhalt zu schaffen, steht außer Frage. Nur ist ebendieser gruppendynamische Aspekt für Svensson ein dauerhafter Prozess und nichts, was sich in den bis dato zwei Einheiten auf dem Platz und einer im Kraftraum auf die Schnelle regeln lässt. "Das pflegt man jeden Tag mit Kleinigkeiten. Im Umgang in der Kabine, im respektvollen Miteinander."

Mainz beim Neustart wohl ohne Kilian

Insofern ist es gut für den 41-Jährigen, dass "die Kommunikation sehr rund gelaufen ist" mit der Mannschaft. "Das war eher unproblematisch, das kriegen wir alles hin. Es geht um Respekt, jeder ist unterschiedlich, jeder hat einen anderen Hintergrund. Das müssen wir als Gruppe meistern", fordert Svensson, der gegen die Eintracht mutmaßlich auf Luca Kilian verzichten muss - der Innenverteidiger befindet sich nach einem Magen-Darm-Infekt erst noch im Aufbautraining.

Benni Hofmann

Die vielversprechendsten Talente der 18 Bundesligisten