Bundesliga

1. FSV Mainz: Auswärtsauftritte geben weiter Rätsel auf

Die Mainzer Auswärtsauftritte geben weiter Rätsel auf

Svenssons Appell: "… dann ist man im falschen Beruf"

Chefcoach Bo Svensson ist mit den Auswärtsauftritten der Mainzer nicht zufrieden.

Chefcoach Bo Svensson ist mit den Auswärtsauftritten der Mainzer nicht zufrieden. IMAGO/Sven Simon

"Nicht bereit gewesen" zu sein für ein Bundesliga-Spiel, dieses Urteil fällte 05-Coach Bo Svensson nach dem jüngsten 1:2 in Augsburg zum wiederholten Mal über sein Team. Speziell auf fremdem Platz. Acht Punkte aus 14 Auswärtspartien lautet die dünne Bilanz der Rheinhessen, nur das abgeschlagene Schlusslicht Fürth (2) holte weniger. In ebenso vielen Begegnungen vor heimischer Kulisse stehen dagegen 30 Zähler für Mainz zu Buche - Platz 3 hinter Bayern (34) und dem BVB (33). Eine wirklich schlüssige Begründung für diesen extremen Kontrast fehlt auch Svensson weiterhin.

Das größte Rätsel zuletzt: Warum ließ das Team in Gladbach (1:1) wie beim FCA jeweils die ersten 45 Minuten mehr oder weniger an sich vorbeilaufen? "Gute Frage", sagte Svensson am Freitag vor der anstehenden Reise zum 1. FC Köln, "es gibt wohl mehr als eine Antwort. Fakt ist: Wir sind innerhalb von drei Tagen zweimal gleich ins Spiel gegangen." Gemeint ist: Gleich schlecht.

Köln in der englischen Woche "die schwierigste Aufgabe"

Dies, betont der Fußballlehrer, sei "letztlich auch meine Verantwortung. Wir alle müssen uns hinterfragen, nicht nur die Spieler". Ob Svensson also bestimmte Abläufe vor Anpfiff verändern wird, um seine Schützlinge rechtzeitig zu wecken? "Das behalte ich für mich", erklärt der Coach, "ich habe mir aber auch viele Gedanken gemacht."

Ein bisschen Ratlosigkeit in diesem speziellen Punkt schwingt da sicher mit. Schließlich, merkt der 42-Jährige zu Recht an, seien auf dem Rasen "gestandene Profis" am Werk mit entsprechender "Eigenmotivation". Vorm dritten Auswärtsspiel binnen sieben Tagen setzt Svensson nun vor allem darauf, den Reiz der Herausforderung zu betonen: Bezogen auf die englische Woche werde "Köln die schwierigste Aufgabe. Sie sind gegenüber Gladbach und Augsburg die beste Mannschaft, spielen sehr intensiv, mit sehr viel Ballbesitz und zugleich sehr vielen Sprints gegen den Ball". Dies sei ein großes Verdienst des Trainerkollegen Steffen Baumgart und "sagt etwas aus über die Leistung, die wir bringen müssen".

Der Coach will begeistern und bei der Ehre packen

Inspirieren lassen sollte sich sein Team zudem von der besonderen Atmosphäre im Rhein-Energie-Stadion: "Dort ist Fußball pur, die beste Stimmung, die es gibt. Wenn man sich da nicht motivieren kann, ist man im falschen Beruf." Svenssons Versuch, seine Profis gleichermaßen zu begeistern wie an der Ehre zu packen - ob er am Samstagnachmittag die gewünschte Wirkung zeigt?

Thiemo Müller

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