Südafrikas Trainerin Desiree Ellis nahm nach dem 2:2 gegen Argentinien (nach 2:0-Führung) zwei Wechsel in der Startelf vor: Für Jane, die mit einer Knöchelblessur bereits früh ausgewechselt werden musste, und Cesane begannen Matlou und Moodaly.
Die italienische Trainerin Milena Bertolini wechselte nach dem 0:5 gegen Schweden ebenfalls auf zwei Positionen: Salvai und Cantore nahmen auf der Bank Platz, Orsi und Giacinti waren neu dabei. Die 16-jährige Dragoni blieb also auf der Zehnerposition in der Startelf.
Vom Start weg waren Le Azzurre das bessere Team und wollten nach der Klatsche im vorigen Spiel ihr wahres Gesicht zeigen. Schon nach knapp zehn Minuten holte Beccari gegen Dhlamini einen Strafstoß heraus, den Caruso mit einem platzierten Schuss direkt neben den Pfosten zur Führung verwandelte (11.).
Kgatlana stellt die Gegenspielerinnen vor Probleme
Nach dem Rückstand liefen die Südafrikanerinnen höher an und setzten ihre Gegnerinnen etwas früher unter Druck. Als Schwachpunkt hatten sie offenbar Orsi ausgemacht - und das sollte sich in der Folge auszahlen.
3. Spieltag, Gruppe g
Zunächst traf Moodaly den Außenpfosten (21.), zehn Minuten später erzwangen die Banyana Banyana den Ausgleich: Orsi spielte einen Rückpass ohne hinzuschauen, Keeperin Durante stand aber nicht dort, wo ihre Verteidigerin sie vermutete. Das 1:1 mündete in italienische Fassungslosigkeit und in einen einsetzenden Graupelschauer.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie im Wissen, dass ein weiteres südafrikanisches Tor die Entscheidung über den Achtelfinaleinzug kippen lassen würde. So scheiterte einerseits Giacinti an der gut mitspielenden Swart (51.), andererseits klärte Linari Magaias Hereingabe in Not (56.).
Die dribbelstarke Kapitänin Kgatlana stellte die Europäerinnen immer wieder vor Probleme, war an jeder Aktion beteiligt. Es überraschte wenig, dass sie die 2:1-Führung durch Magaia vorbereitete (67.). Vorausgegangen war ein Fehlpass der vorherigen Eigentorschützin Orsi.
15 Minuten Nachspielzeit reichen Italien nicht
In diesen wilden Minuten verhinderte Durante mit einer tollen Parade das 3:1 durch Kgatlana (71.) und sah drei Minuten später, wie Caruso mit der Hüfte zum 2:2 traf. Torjägerin Girelli hatte einen Eckball mit dem Kopf zu Caruso verlängert.
Doch ebenjene Girelli verpasste in der 87. Minute aus bester Position die Entscheidung. Das wirkte sich fatal aus: Kgatlana schob auf Magaias Zuspiel in der Nachspielzeit zum 3:2-Siegtor ein (90.+2). Insgesamt 15 Minuten Nachspielzeit reichten den Italienerinnen nicht mehr, um noch zum abermaligen Ausgleich zu kommen.
Im Achtelfinale warten nun die Niederlande auf Südafrika, das erstmals die K.-o.-Runde einer WM erreicht. Anstoß ist am Sonntag um 4 Uhr (MESZ, LIVE! bei kicker). Zu der Zeit dürften die ausgeschiedenen Italienerinnen nach enttäuschendem WM-Verlauf schon in der Heimat angekommen sein.