Bundesliga

SPIELBERICHT

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Personal: Bei Stuttgart fielen neben den langzeitverletzten Carnell, Stojkovski und Legat auch Torhüter Ziegler (Mandelentzündung), Verlaat (Adduktorenprobleme), Keller (Sprunggelenksverletzung), Spanring (Mittelfußprellung) und Bobic (Muskelfaserriß) aus. Tröstlich immerhin, daß Soldo nach auskuriertem Muskelfaserriß einsatzfähig war. Bei Wolfsburg gab es gegenüber dem 7:1-Kantersieg gegen Mönchengladbach zwei Änderungen: Statt Juskowiak stürmte der schnellere Baumgart; an Thomsens Stelle verteidigte Kryger als Manndecker.

Taktik: Der VfL Wolfsburg stellte für Balakov einen Sonderbewacher ab, wenn der VfB- Regisseur in die torgefährliche Zone vordrang (siehe Story auf dieser Seite). Diesen Spezialauftrag übernahm Nowak, denn VfL-Trainer Wolf wollte die eingespielte Mittelformation nicht umbauen. In der Manndeckung war O'Neil fest auf Ristic abgestellt, Kryger kümmerte sich um Akpoborie. Der VfB wandte, auch ohne acht Stammkräfte, die gewohnte Taktik an. Soldo übernahm Verlaats Rolle im Abwehrzentrum, Krassimir Balakov wurde von zwei Defensivkollegen in der Halbposition abgeschirmt.

Spielverlauf: Die zahlreichen Ausfälle wirkten sich auf die Selbstsicherheit der Stuttgarter aus. Eine gewisse Unsicherheit war spürbar, selbst Soldo fand erst lanbgsam die gewohnte Ruhe. So brauchte der VfB lange Zeit, um von Abwehr auf Angriff umzuschalten. Insgesamt fehlte es an Bewegung im Stuttgarter Spiel. Außer Balakov und Poschner setzte sich kein Stuttgarter Spieler in der Offensive durch. Vor allem flügellahm blieb das VfB-Angriffsspiel, Rückpässe von der Grundlinie oder Flanken gab es nicht. Und die Standardsituationen, früher eine Stärke dieser Mannschaft, waren wieder einmal harmlos, sowohl die Frei- wie die Eckstöße. Auch der debütierende Amateurestürmer Hosny brachte keinen besonderen Schwung mehr. Anders die Wolfsburger, die es verstanden, schnell das Spiel nach vorne zu tragen. Dabei wandten sie variables Paßspiel auf die Spitzen an, mal flach, mal hoch. So überraschte mehr die Stuttgarter Führung als der Wolfsburger Siegtreffer.

Fazit: Der verunsicherte VfB Stuttgart verlor zu Recht, weil Wolfsburg das schnellere und schnörkellosere Spiel zeigte. Der VfL wirkte geschlossener und eingespielter.

Es berichten Harald Kaiser und Michael Richter