Felix Magath, Trainer des VfB Stuttgart, sah keine Notwendigkeit, sein Team gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg bei Werder Bremen zu ändern. Sein Gegenüber Klaus Augenthaler stellte notgedrungen auf einer Position um. Für den beim 2:0-Erfolg über Cottbus schwer verletzten Frank Wiblishauser (Schien- und Wadenbeinbruch) rückte Anthony Sanneh in die Vierer-Abwehr-Kette zurück, den frei gewordenen Platz auf der rechten Außenbahn übernahm Stephan Paßlack.
Nürnberg versteckte sich im Gottlieb-Daimler-Stadion keineswegs und versuchte mit schnellen Angriffen, zum Erfolg zu kommen. Stuttgart ging immer wieder den Weg über Balakov und die schnellen Außenspieler Seitz (li.) und Hleb (re.). Doch nach einer Viertelstunde mischten sich ins Spiel der Schwaben etliche Fehler ein, die den Aufsteiger quasi zum Tore schießen einluden. Nach genau einer Viertelstunde nutzte Cacau ein Missverständnis zwischen Meira und VfB-Keeper Hildebrand zur Führung für die Nürnberger. Und in der 26. Minute waren sich Bordon und Meira nicht einig, Rink schnappte sich den Ball und passte noch im Fallen auf Cacau. Der junge Brasilianer ließ mit einem trockenen Rechtsschuss Hildebrand erneut keine Chance und erzielte die erneute Führung für den Club.
Stuttgart war im ersten Abschnitt eigentlich nur durch Standardsituationen gefährlich. Durch einen ruhenden Ball fiel auch der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich in der 24. Minute. Rink vertändelte in der eigenen Hälfte den Ball, und die Nürnberger konnten sich nur durch ein Foul behelfen. Den folgenden Freistoß schoss Bordon aus rund 22 Metern halbrechter Position unhaltbar für FCN-Keeper Kampa ins linke Toreck.
Nach dem Seitenwechsel brachte VfB-Trainer Felix Magath zunächst seinen Joker Tiffert für Hleb und erhöhte nach zehn Minuten nochmals den Druck, indem er mit Dundee einen zusätzlichen Stürmer einwechselte. Für ihn ging mit Meißner ein Mittelfeldspieler vom Platz.
Die Partie nahm im zweiten Abschnitt noch an Tempo und Dramatik zu. Stuttgart drückte vehement auf den Ausgleich, Nürnberg blieb aber weiterhin stets gefährlich. In der 59. Minute konnte zunächst der VfB den Lohn seiner Bemühungen ernten. Nach Pass von Tiffert konnte Ganea mit einem Drehschuss aus rund zehn Metern das 2:2 erzielen.
Doch der Aufsteiger bewies Moral und schlug noch einmal zurück. Einen direkten Freistoß nach Foul an Michalke zirkelte Larsen aus rund 23 Metern um die VfB-Mauer zum 2:3 ins Netz (78.). Hildebrand konnte kein Vorwurf gemacht werden, da Ganea in der VfB-Mauer den entscheidenden Satz zur Seite machte.
Doch der Club brachte sich selbst wieder in Bedrängnis. Larsen musste in der 84. Minute mit der Ampelkarte den Platz verlassen. In der Schlussphase startete Stuttgart gegen dezimierte Franken einen einzigen Sturmlauf, doch die Nürnberger brachten die drei Punkte mit viel Geschick und Glück über die Zeit.
In einem torreichen und spannenden Spiel entführte der 1. FC Nürnberg verdient drei Punkte aus der schwäbischen Metropole. Der VfB Stuttgart brachte sich trotz höherer Spielanteile durch drei krasse Fehler selbst um den Erfolg.