VfB-Coach Jürgen Kramny ersetzte im Vergleich zum rasanten 3:3 in Ingolstadt den verletzten Großkreutz (Muskelbündelriss im Oberschenkel) durch Klein.
Leverkusens Trainer Roger Schmidt stellte sein Team gegenüber dem 0:0 in der Europa League gegen Villarreal auf vier Positionen um: Für Papadopoulos, Frey, Mehmedi und Calhanoglu kamen Henrichs (Startelfdebüt), Ramalho, Yurchenko und Kießling zum Zug.
In Stuttgart erlebten die Fans eine in der Anfangsphase sehr engagierte wie aktive Werkself, die nach ersten Chancen (Chicharito, Bellarabi, beide 9.) nach schöner Kombination die Führung erzielte: Kießling spielte vor dem Strafraum quer auf Bellarabi, und dieser in die Tiefe auf den einlaufenden Brandt. Schwaab konnte den Youngster nicht am Abschluss aus 13 Metern hindern, die Kugel landete flach im rechten Eck (11.).
Nach starken Minuten der Rheinländer legte der VfB seine doch zu Beginn sehr abwartende Haltung ab. Mit verbesserter Zweikampfquote waren die Schwaben alsbald auf Augenhöhe, die ganz klare Offensivaktion blieb aber trotz einiger Flügelläufe über die linke Seite (Kostic, Insua) zunächst aus.
Tyton pariert stark
Bayer gelang es oft, mit Pressing in des Gegners Hälfte schon das Aufbauspiel der Schwaben effektiv zu stören. Die Gäste kontrollierten die Partie und legten vorübergehende Zurückhaltung im Angriff nach einer knappen halben Stunde wieder ab: Brandt zwang Tyton per Flachschuss zu einer guten Parade (29.). Die toppte der Schlussmann nur wenig später, als er Kießlings Kopfball aus drei Metern gerade noch um den Pfosten lenkte (30.).
Auf der Gegenseite blieben die Bemühungen der Kramny-Elf bis zur 40. Minute ohne entscheidende Durchschlagskraft. Dann spielte Gentner Werner frei, aber der Angreifer scheiterte aus elf Metern an Lenos Glanztat. Zwei weitere Aktionen des Youngsters in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts blieben ebenfalls ohne Ertrag.
Der 27. Spieltag
Leverkusen gelang auch in Durchgang zwei der bessere Start: Wendell klärte per Kopf am eigenen Strafraum, und Brandt konterte nach Dribbling gegen Serey Dié unaufhaltsam. Nach seinem Pass nach halbrechts passte auch bei Bellarabis Flachschuss aus 13 Metern ins linke Eck alles - 0:2, viertes Tor des Flügelflitzers gegen den VfB im vierten Spiel in Folge (49.)!
Kramny reagierte, brachte Kravets für Didavi (54.). Doch Stuttgarts Offensivspiel blieb weiterhin ohne große Struktur und Esprit. Glück zudem für die Gastgeber, dass Brandt bei einem weiteren Hochkaräter nach starkem Solo nur den Pfosten traf (57.).
Auch in der Folge war Bayer dem 3:0 zunächst näher als der VfB dem Anschlusstreffer - auch Yurchenko traf mit einem Lattenknaller nur Aluminium (65.). Mit einem Doppelwechsel wollte Stuttgarts Coach die Niederlage noch abwenden: Maxim und Tashchy kamen für Werner und Serey Dié (68.).
Privatduell Maxim vs. Leno
Mit offenem Visier entwickelten die Schwaben nun mehr Spielkultur: Maxim (69., 71., 72.) scheiterte mit mehr oder minder guten Gelegenheiten an Leno, Brandt verpasste auf der Gegenseite erneut die Entscheidung (77.). Nachdem auch Kostics Schlenzer das Tor verfehlte (79.), schaukelten die Rheinländer das 2:0 in ereignislosen Schlussminuten über die Zeit.
Leverkusen bleibt gegen Stuttgart Serientäter, machte das Dutzend ungeschlagener Spiele gegen die Schwaben voll (neun Siege, drei Unentschieden) und hat sich im Rennen um Europa mit dem zweiten Dreier in Folge wieder besser in Position gebracht. Für den VfB wird die Luft nach unten wieder etwas dünner.
Stuttgart spielt Samstag, den 2. April (15.30 Uhr), in Darmstadt. Leverkusen empfängt am Freitag, den 1. April (20.30 Uhr), den VfL Wolfsburg.