VfB-Coach Tayfun Korkut nahm nach dem 0:3 bei Borussia Dortmund nur eine Veränderung in seiner Startelf vor: Der gesperrte Ascacibar (10. Gelbe Karte) wurde durch Baumgartl ersetzt.
Hannovers Trainer André Breitenreiter tauschte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Werder Bremen dreimal Personal: Korb, Hübers, der sein Bundesliga-Debüt gab, und Schwegler ersetzten Sorg (Hexenschuss), Elez und Bakalorz (beide Bank).
Gefahr am Anfang nur nach Standards
Bei angenehmen Temperaturen und gut gefülltem Stadion nahm die Partie einen verhaltenen Beginn. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie den Fokus vor allem auf Fehler-Vermeidung legen wollten. Fast ausschließlich gefährlich wurde es auf beiden Seiten nach Standards. Ein Thommy-Freistoß landete abgefälscht über dem Tor (7.), nach der folgenden Ecke schoss der Winter-Neuzugang aus der Distanz drüber (8.). Ein weiterer Eckstoß fand zwei Minuten später Gomez, dessen Kopfball aus kurzer Distanz zu hoch stieg (10.). Ein Eckstoß auf der Gegenseite brachte die erste gefährliche Aktion der Gäste mit sich. Nach Hübers' Verlängerung verpassten Harnik und Klaus am linken Pfosten nur knapp den Ball (14.).
Nach knapp einer Viertelstunde wurde es dann auch mal aus dem Spiel heraus gefährlich. Eine scharfe Hereingabe auf Harnik parierte Zieler mit etwas Glück (14.), zehn Zeigerumdrehungen später bekam Gomez mal etwas Raum geboten, den dieser sofort ausnutzte, dann aus spitzem Winkel aber an Tschauner scheiterte (24.). Danach blieb Stuttgart, das mehr Spielanteile und die bessere Zweikampfquote hatte, aktiver und tonangebender. Zu einem wirklichen Abschluss kam aber nur noch Thommy in der 40. Minute. Seine Direktabnahme aus dem Rückraum stellte kein Problem für Tschauner dar (40.).
Füllkrug verzieht - Thommy macht's sehenswert
Bundesliga, 30. Spieltag
Zur Pause stellte Korkut auf eine defensive Dreierkette um und brachte mit Mangala einen frischen Mittelfeldmann. Die erste Chance gehörte aber den Gästen: Klaus setzte sich gegen Baumgartl durch und zog dann aus zentraler Position ab. Zieler ließ den Ball vor die Füße von Füllkrug klatschen, der den Nachschuss aber nicht auf das Tor brachte (48.).
Fünf Minuten später klingelte es auf der Gegenseite: Nach einem Eckstoß bekam Hannover den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich. Ein Klärungsversuch von Albornoz landete bei Aogo, der das Auge für Thommy an der Strafraumkante hatte. Der legte sich den Ball kurz zurecht und schoss ihn dann sehenswert ins lange Eck zum 1:0 für den VfB (53.).
Füllkrug trifft in letzter Sekunde
In der Folge zog sich der VfB etwas zurück, Hannover, das nun unweigerlich mehr Risiko eingehen musste, schob höher. Die erhofften Räume, um in die Tiefe zu stoßen, bekam Stuttgart aber nur selten und spielte sie, wenn die Gäste mal aufgerückt waren, in Person von Ginczek nicht konsequent aus (71., 77.). Die Offensivbemühungen der 96er blieben, mit Ausnahme eines gefährlichen Abschlusses von Füllkrug (74.), überschaubar. Stattdessen hätte Stuttgart, das die komplette Spieldauer über deutlich mehr Zweikämpfe gewonnen hatte, den Deckel draufmachen können, doch Aogo (85.) und Gomez (88.) ließen aussichtsreiche Möglichkeiten liegen.
Das sollte sich rächen: Denn mit der letzten Chance des Spiels glichen die Gäste aus. Albornoz schlug einen weiten Ball nach vorne und fand Füllkrug, der in der Luft stand, Badstuber keine Chance ließ und über Zieler hinweg zum Ausgleich traf (90.+1). Schiedsrichter Jablonski pfiff die Partie zwar noch einmal an, doch es blieb letztlich beim aus Sicht des VfB unglücklichen 1:1.
Für Stuttgart geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem zweiten Heimspiel in Folge gegen Werder Bremen weiter. Hannover empfängt zur gleichen Zeit den FC Bayern München.