Bundesliga

Christian Streichs Schiedsrichter-Ärger: "Katastrophe"

Freiburg: Ärger über Entstehung des 1:2

Streichs Schiedsrichter-Ärger: "Katastrophe"

Redebedarf nach dem Spiel: Freiburgs Trainer Christian Streich (li.) und Referee Frank Willenborg.

Redebedarf nach dem Spiel: Freiburgs Trainer Christian Streich (li.) und Referee Frank Willenborg. imago images/Jan Huebner

Es lief bereits die Nachspielzeit des Freiburger Heimspiels gegen Hoffenheim, als es zur entscheidenden Szene kam, die für viel Gesprächsstoff sorgen sollte: Lucas Höler ging in der eigenen Hälfte nach einem Trikotzupfer von Kevin Vogt zu Boden. Schiedsrichter Frank Willenborg ließ weiterspielen, sprach stattdessen den Gästen nur Momente später aber einen Freistoß zu, weil Sebastian Rudy nach Janik Haberers Einsatz hingefallen war. Aus Sicht der Hausherren und allen voran deren Coach Streich ein Unding. Denn aus dem Hoffenheimer Freistoß heraus entstand die Ecke, die schließlich zum Siegtreffer der Gäste führte.

"Ich habe für viele Dinge Verständnis, aber da hört es auf", sagte Streich nach dem Abpfiff. "Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Wenn so ein Spiel durch ein klares Foul gegen uns und Freistoß für Hoffenheim entschieden wird, ist das doppelt bitter." Das hatte er Willenborg auch selbst und direkt zu verstehen gegeben: "Er hat mir gesagt, er habe es nicht gesehen. Wenn er es nicht gesehen hat, kann er es nicht pfeifen. Aber ich frage mich dann... er hat ja nicht in die andere Richtung geschaut. Das nicht zu sehen, er zieht ihn am Trikot runter - es wird schwierig dann."

Wenn du den Elfmeter reinmachst, heißt das nicht, dass du gewinnst. Aber dann spricht vieles für uns.

Christian Streich

Die spät besiegelte 1:2-Niederlage - die vierte in den vergangenen fünf Partien - hatte zur Folge, dass Freiburg die Gäste aus dem Kraichgau in der Tabelle passieren lassen musste. Dabei hatte sich der Sport-Club nach komplizierter Anfangsphase inklusive frühem Rückstand gut ins Spiel zurückgekämpft, im zweiten Durchgang sogar die Chance zur Führung gehabt - doch Vincenzo Grifo scheiterte vom Elfmeterpunkt an Oliver Baumann. "Wenn du den Elfmeter reinmachst, heißt das nicht, dass du gewinnst. Aber dann spricht vieles für uns. Dann können wir ins Umschaltspiel gehen", so Streich.

Der Fehlschütze selbst gab sich nach dem Abpfiff zerknirscht. Das letzte Mal habe er Baumann mit einem Schuss ins linke Eck überwunden, diesmal fiel seine Wahl deshalb auf die rechte - was der TSG-Keeper und Grifos ehemaliger Teamkollege jedoch geahnt hatte. "Das ist sehr, sehr bitter. Es tut mir total leid", sagte Grifo bei "Sky".

Grifos Fehlschuss alleine und auch die strittige Entscheidung am Ende wollte Streich allerdings nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir dürfen die engen Spiele nicht immer so weggeben", forderte der 56-Jährige. "Auch wenn die Entstehung vom zweiten Tor heute eine Katastrophe ist."

pau

Bilder zur Partie SC Freiburg - TSG Hoffenheim