Sieben Tore hat Modeste in seinen bisherigen zehn Duellen mit dem Sport-Club erzielt, nur gegen Wolfsburg (8) hat er öfter getroffen. Besonderes Thema in der Spielvorbereitung war der Franzose bisher aber nicht, sagte Streich am Donnerstagmittag in der Pressekonferenz. Der Stürmer sei seinen Spielern und speziell den Innenverteidigern bestens bekannt.
Streich kennt Modestes Qualitäten
Als die ersten Meldungen über ein BVB-Interesse an Modeste aufkamen, ahnte Streich, dass es wohl schon vor dem für Anfang November terminierten Spiel gegen Köln zum Aufeinandertreffen kommt. "Da habe ich gedacht: Ja, das werden sie wahrscheinlich machen", sagte Streich in Bezug auf die Suche nach einem Ersatz für Sebastien Haller und erläuterte auch die Gründe für seine Gedanken.
"Er ist ein Mittelstürmer, der das Tor sucht und nicht weit nach links oder rechts ausweicht. Er bewegt sich vielleicht auf einer Breite von 30 Metern. Du kannst ihn anspielen, er kann ablegen. Im Strafraum hat er eine enorme Wucht, Sprungkraft und auch gutes Timing", lobte Streich den 34-jährigen Modeste: "Das ist ein Spieler, der in jeder Mannschaft seine Tore macht. Selbst bei Bayern München würde er Tore machen, wenn er Einsatzzeiten bekäme, weil dort wirst du ja noch besser bedient."
Streichs logische Schlussfolgerung: "Er wird natürlich Tore für Dortmund machen, das ist klar. Jetzt hoffen wir mal, morgen Abend nicht." Es sei ein sinnvoller Transfer für den BVB, dessen kickendem Personal es Streich zutraut, auch in der Kürze der Zeit das eigene Spiel ein wenig zu modifizieren: "Die Dortmunder Spieler haben so viel Qualität, sie werden, wenn Modeste spielt, nun eher mal den Ball hoch in die Mitte flanken." Als Abwechslung zum "Steil-Klatsch", mit dem Marco Reus und Co. in mehreren Wellen den Gegner sonst oft zu knacken versuchen.
Liga profitiert, Effzeh kompensiert
Streich zog aber auch eine positive Erkenntnis aus diesem Spieler-Transfer: "Irgendwann spielen wir gegen Köln, dann ist es auch okay, wenn Modeste nicht im Zentrum steht." Den FC schmerze der Verlust sicher ein wenig: "Aber man hat gesehen, mit der Energie, die in der Mannschaft und im Trainerteam steckt, wird Köln auch das wieder kompensieren", mutmaßt Streich und ließ als mit großem Abstand dienstältester Trainer im deutschen Oberhaus den Blick aufs große Ganze schweifen: "Grundsätzlich ist es gut für die Attraktivität, wenn solche Spieler mit hoher Qualität weiter in der Bundesliga spielen."
Man darf gespannt sein, wie Streich darüber am späteren Freitagabend denkt, falls Modeste seine Torbilanz gegen Freiburg aufgestockt haben sollte. Der Freiburger Coach geht allerdings mit keinem schlechten Gefühl in die Partie gegen Dortmund. Erstens hat sein Team beim 4:0-Auftaktsieg in Augsburg überzeugt und zweitens hat er die beiden vergangenen Heimspiele gegen die Westfalen jeweils mit 2:1 gewonnen.