Bundesliga

Freiburgs Streich: "Ich bin natürlich nicht zufrieden"

Ausfälle verhageln dem SC-Trainer die Stimmung

Streich: "Ich bin natürlich nicht zufrieden"

Hat einige Ausfälle zu beklagen: Christian Streich.

Hat einige Ausfälle zu beklagen: Christian Streich. IMAGO/Beautiful Sports

Aus dem Freiburger Trainingslager in Schruns berichtet Thiemo Müller

Der Himmel über Schruns war Christian Streich am Freitagvormittag maximal wohlgesonnen. "Wenn es regnet, bin ich glücklich", hat Freiburgs Fußballlehrer vor einiger Zeit mal über den Zusammenhang zwischen objektiver Wetter- und subjektiver Gemütslage preisgegeben. Wie auf Bestellung also ging nun im Trainingslager pünktlich zu Beginn der ersten Einheit auf dem Platz ein regelrechter Wolkenbruch auf Streich und seine Profis hernieder. "Wenn es regnet, ist eh immer gut", bestätigte der Coach nach dem Training. Generell ist Streichs Stimmung derzeit dennoch eher verhagelt als heiter. Grund: Die angespannte Personalsituation.

Kurzfristig fehlt nun auch noch Kübler

Die zur Verstärkung der Trainingsgruppe mitgereisten U-23-Spieler machten zwar ihre Sache "gut", versichert der 58-Jährige. Aber: "Ich bin natürlich nicht zufrieden mit der Anzahl der Spieler, die jetzt gerade auf dem Trainingsplatz sind." Neben Kapitän Christian Günter (Armbruch), Neu-Stürmer Junior Adamu (Patellaspitzensyndrom) und Noah Weißhaupt (Trommelfell-OP) fehlte am Freitagmorgen kurzfristig auch noch Lukas Kübler. Der Rechtsverteidiger hatte sich in der Nacht nach der Ankunft im Teamquartier übergeben. Planmäßig betreiben zudem Yannik Keitel und Kenneth Schmidt vorerst noch individuelles Aufbautraining. Beide U-21-Nationalspieler haben erst vor zwei Tagen ihren Urlaub beendet und kommen für den Härtetest am Samstag gegen den VfL Wolfsburg noch nicht infrage.

Hoffnung auf ein Günter-Comeback zum Liga-Start

Besonders beschäftigt Streich weiterhin der Fall Adamu, dessen Knieprobleme die Breisgauer als eine böse Überraschung zu Vorbereitungsauftakt ereilten. "Dass er nicht mittrainieren kann, ist schade für ihn und für uns. Es wäre besser gewesen, er hätte bei RB Salzburg und dann bei der Nationalmannschaft gesagt, dass er Schmerzen hat und eigentlich verletzt ist. Er ist ein junger Spieler und natürlich ehrgeizig - aber in diesem Fall war es falsch. Jetzt ist es halt so, wir können es nicht mehr ändern."

Einen zeitlichen Horizont, wann der Angreifer wieder zur Verfügung stehen sollte, gibt es nicht. Hoffnungsvoller gestaltet sich dagegen die Entwicklung bei Günter. "Die Operation ist positiv verlaufen. Es sieht gut aus, er wird nicht so lange brauchen, bis er wieder laufen kann", prognostiziert Streich. Ob der Kapitän gar zum Bundesligastart wieder dabei ist? "Mal abwarten, ich will da keinen Druck aufbauen", sagt sein Trainer. "Aber so wie man Christian kennt, kann es relativ schnell gehen."

"Ungesunde Forderungen werden wir weiterhin nicht erfüllen"

Ob das auch für potenzielle weitere Zugänge gilt? Dass Streich, erst Recht angesichts des aktuellen Engpasses, sich gegen nochmalige Blutauffrischung nicht wehren würde, liegt auf der Hand. "Wir schauen immer, was möglich ist", erklärt er, "aber wir brechen nichts übers Knie und machen keine wilden Sachen. Die Situation bei uns ist ja nicht dramatisch. Ungesunde Gehalts- oder Ablöseforderungen werden wir weiterhin nicht erfüllen."

Thiemo Müller

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