Bundesliga

Streich: "Dafür werden wir bestraft" - Grifo zurück

Freiburgs Trainer über die Offensive und Rückkehrer Grifo

Streich: "Dafür werden wir bestraft"

"Wir können zufrieden sein, auch mit den Entwicklungen der Spieler": Christian Streich.

"Wir können zufrieden sein, auch mit den Entwicklungen der Spieler": Christian Streich. picture alliance

Von den vergangenen fünf Partien hat Freiburg vier verloren. Ein Umstand, den Streich sachlich einordnet. "Dass es eine Phase gibt, in der du nicht so viele Punkte holst, ist normal, das haben fast alle Mannschaften. Wir hatten es jetzt gerade und am Anfang der Saison", sagt der SC-Trainer auch im Rückblick auf nur sechs Zähler nach acht Spieltagen.

Dank des zwischenzeitlich durch fünf Siege in Serie erreichten Vereinsrekords steht der Sport-Club, für den jedes Jahr der Klassenerhalt die oberste Prämisse darstellt, mit 37 Punkten auf einem immer noch beachtlichen zehnten Tabellenplatz. "Wir können zufrieden sein, auch mit den Entwicklungen der Spieler", erklärt Streich einerseits und betont andererseits: "Meine Ansprüche und Hoffnungen sind ziemlich ambitioniert, die können auch nicht immer erfüllt werden. Wir alle beim SC sind aber sehr ehrgeizig und wollen uns nicht mit dem Erreichten zufriedengeben."

Mit der Ausbeute in der Rückrunde, insbesondere der offensiven, ist der 55-Jährige nicht einverstanden. "Neun Tore in der Rückrunde sind zu wenig", stellt Streich klar, "daher haben wir auch nicht mehr Punkte." 13 sind es bisher nach elf Rückrundenpartien. "Wir verlieren dann zum Beispiel 0:1, wie in Bielefeld, Mainz und gegen Union Berlin oder 1:2 in Gladbach. Wir sind nicht torgefährlich genug. Dafür werden wir bestraft und müssen das natürlich verbessern."

Streich: "Ich will nicht, dass Aktionismus vorherrscht"

Ein Blick in die kicker-Chancen-Statistik zeigt, dass es zuletzt oft an der Anzahl der Gelegenheiten haperte. Denn mit 33,1 Prozent verwerteter Chancen (121) belegt der SC in Sachen Effizienz ligaweit Platz drei hinter Frankfurt (34,7 Prozent/170) und Bayern (36,7/218). In Bielefeld zählte der kicker zum Beispiel nur eine echte Freiburger Torchance.

"Das hat immer etwas mit der Qualität des zweitletzten und letzten Passes zu tun", sagt Streich. Daran und am Entscheidungsverhalten in den finalen Aktionen müsse man arbeiten. Das reine Erhöhen der Anzahl von Abschlüssen ist nicht in Streichs Sinne, ein Torschuss müsse Sinn ergeben: "Ich will nicht, dass Aktionismus vorherrscht und wir sagen, jetzt hauen wir mal aufs Tor, damit wir aufs Tor gehauen haben - das bringt nichts."

Dementsprechend ist der SC-Trainer auch nicht beunruhigt, dass seine Mannschaft nach dem kommenden Gegner Schalke (477) mit 419 die zweitmeisten gegnerischen Torschüsse in der Liga zugelassen hat. "Das ist bei uns häufig so, aber nicht immer bekommen wir viele Tore. Das hat Gründe." Es kommt natürlich auch an dieser Stelle auf die Qualität der Torschüsse an. Die vielen Abschlüsse haben Freiburgs Gegner bisher zu 143 Chancen genutzt - Platz zehn, wie in der Tabelle. Und die 42 Gegentore bedeuten gar Rang acht, wobei Topteams wie Frankfurt (40) und Dortmund (41) ähnlich viele gegnerische Treffer kassiert haben.

Gegen Schalke soll das Verhältnis aus eigenen und gegnerischen Toren möglichst wieder in drei Punkten für den SC münden. Topscorer Vincenzo Grifo (7 Tore/6 Vorlagen) könnte eventuell dabei mithelfen. Nach beendeter COVID-19-Isolation und unauffälligen medizinischen Tests nahm der italienische Nationalspieler am Donnerstag erstmals wieder am Mannschaftstraining teil. Von einem 55- bis 60-minütigen Startelfeinsatz, über eine Jokerrolle bis hin zum Verzicht auf Grifo wegen der anstehenden englischen Woche sei alles denkbar, so Streich, der betonte: "Wenn wir jetzt noch mal die Kräfte bündeln und an Punkten noch mal was drauflegen können, dann ist es positiv."

Carsten Schröter-Lorenz

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