Bundesliga

Streich: "Bayern war kein Thema"

SC-Verteidiger Lienhart droht gegen Hertha erneut auszufallen

Streich: "Bayern war kein Thema"

Trauert der Abstinenz der Nationalspieler in der Länderspielpause hinterher: Freiburg-Coach Christian Streich.

Trauert der Abstinenz der Nationalspieler in der Länderspielpause hinterher: Freiburg-Coach Christian Streich. IMAGO/Eibner

Die Länderspielpause hat bei Christian Streich zwiespältige Gefühle ausgelöst. Dass der Sport-Club insgesamt 14 Nationalspieler abgestellt hat, sei zwar "auf eine Art cool", weil es die Entwicklung des Vereins spiegele. Das große Aber kam aber sofort hinterher:

"Wir hatten zwei Wochen kein reguläres Training, das war sehr schlecht." Und insgesamt sind es dem SC-Coach auch zu viele Spiele: "Mir wäre es lieber, sie hätten ab und zu mal ein bisschen Pause."

Lienharts Einsatz mehr als fraglich

Eigentlich wäre auch noch Philipp Lienhart als Nummer 15 mit Österreich unterwegs gewesen, aber er blieb wegen einer Oberschenkelverletzung aus dem Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin (0:1) in Freiburg. Trotzdem reicht es bei dem Verteidiger möglicherweise nicht für das Heimspiel gegen Hertha BSC. Als "eher schwierig" schätzte Streich die Chancen ein, dass Lienhart am Samstag auf den Platz zurückkehrt.

Bei der Entscheidung gehe es nicht nur um die Partie gegen die Berliner, sondern vor allem auch um die folgenden Spiele. Dass die Freiburger mit ihren Gedanken schon beim Pokal-Liga-Doppelpack gegen die Bayern nächste Woche sind, wäre aber eine Fehlinterpretation, betonte Streich: "Bayern war gar kein Thema, bei uns wird nur über Hertha geredet."

Sie spielen ähnlich wie Mainz.

Christian Streich über die Herthaner Spielweise

Und das mit gutem Grund, schließlich sind Niederlagen gegen den Rekordmeister beim Sport-Club meistens eingepreist. Um die gute Tabellensituation als Vierter zu verteidigen, sind daher die Punkte gegen die anderen Teams umso wichtiger. "Wenn wir Hertha schlagen würden, wären wir vor dem Meisterschaftsspiel gegen München in einer wahnsinnig tollen Position", sagte Streich, "aber das wird ein 50:50-Spiel, und ich würde lieber sagen 70:30 - wir müssen alles investieren."

Bei Hertha sieht er inzwischen die Handschrift von Sandro Schwarz, dessen Mainzer Vergangenheit dazu geführt habe, dass die Berliner mehr Stabilität hätten, "eine klare Struktur, Dampf nach vorne" und "nicht ängstlich" seien. "Sie spielen ähnlich wie Mainz", erklärte Streich, und verband das mit einem Kompliment an Schwarz.

Streich lobt Hertha-Coach Schwarz

"Er macht das total gut, und das musst du erst mal machen in so einem Umfeld, in so einem Verein, wo so viel passiert ist in den letzten drei Jahren - was bei uns in 40 Jahren passiert an sogenannten Ereignissen."

Andererseits hat Hertha BSC auswärts in dieser Saison erst einen Sieg und ein Unentschieden geholt, der Sport-Club hingegen hat erst ein Heimspiel verloren, im August 2022 gegen Dortmund. Das Hinspiel in Berlin, bei dem Streich wegen einer Corona-Erkrankung von Co-Trainer Lars Voßler vertreten wurde, endete 2:2.

Die beiden damaligen Torschützen für den SC können diesmal allerdings nicht treffen: Daniel-Kofi Kyereh fehlt nach seinem Kreuzbandriss langfristig und Kevin Schade spielt inzwischen in England bei Brentford.

Taktisch simpel in Zeiten der Länderspiel-Müdigkeit

Auch er kann gewissermaßen noch zum Nationalspielerkontingent der Freiburger gerechnet werden. Und damit zurück zum Thema Länderspielpause. In der konnte der Sport-Club in der ersten Woche noch auf Spieler aus der U 23 im Training bauen, in dieser Woche war das wegen des Drittliga-Spiels gegen Saarbrücken am Montagabend (1:1) nicht mehr möglich.

Deswegen waren nur Kleingruppen auf dem Platz. Und die nach und nach zurückgekehrten Nationalspieler mussten zudem kleinere Blessuren pflegen lassen oder wie Ritsu Doan und        Woo-Yeong Jeong ihren Jetlag nach den Asien-Trips überwinden. "Wir schauen, wie wir wieder zu Frische kommen", sagte Streich, "und wir versuchen es so einfach wie möglich zu halten im taktischen Bereich."

Daniela Frahm

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