Sein letztes Ligator im Trikot des VfL Wolfsburg liegt mittlerweile über ein Jahr zurück. Im Februar 2021 war es, da traf Renato Steffen beim Wolfsburger 3:0-Sieg in Bielefeld sogar doppelt und beförderte sein Team damit nach 22 Spielen auf Rang drei der Tabelle. Am Ende wurde Wolfsburg Vierter und ist in dieser Spielzeit nun eingebrochen - wie auch Steffen. Der ist noch ohne Saisontreffer, saisonübergreifend gar seit 1147 Minuten torlos - die längste Durststrecke seiner Bundesligazeit, die im Januar 2018 begann.
Steffen wechselte damals vom FC Basel zum VfL, kam seither in 115 Ligaspielen (16 Tore, 12 Assists) zum Einsatz und hatte seinen Anteil an den starken drei vergangenen Jahren. Den Tiefpunkt erlebt der Schweizer jedoch aktuell: Am vergangenen Wochenende beim 4:0-Befreiungsschlag seines Teams gegen Bielefeld glänzte Steffen nicht, sondern saß verbannt auf der Tribüne der Volkswagen-Arena.
Höchststrafe für einen Fußballer
Schon vom Abschlusstraining war der 30-Jährige von Trainer Florian Kohfeldt ausgeschlossen worden, praktisch eine Höchststrafe für jeden Fußballer. Als Begründung führte Kohfeldt sportliche Gründe und Trainingseindrücke an, führte aber beim Blick auf Steffens Ausschluss vom Training auch an: "Weil es einfach wichtig war, dass die Gruppe, die für dieses Spiel zusammenkommt - wo wir das Thema Mannschaft und Zusammenstehen hatten -, sich ungestört vorbereiten kann."
Wäre Steffen also ein Störfaktor gewesen? Was genau passiert ist rund um das Augsburg-Spiel in der Woche zuvor, als der Schweizer (kicker-Note 5,5) beim 0:3 noch in der Startelf gestanden und wie praktisch alle Teamkollegen enttäuscht hatte, verrät niemand.
Steffen steigt wieder ein
Unklar ist auch, wie es weitergeht für den Offensivmann, der zuletzt im Wolfsburger 3-4-2-1 auf der linken Außenbahn zum Einsatz kam. Am Dienstag soll er wieder mit der Mannschaft trainieren, die in die Vorbereitung auf das Spiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Dortmund einsteigt. Es sei eine Entscheidung für dieses eine Spiel gewesen, erklärte Trainer Kohfeldt, der nach dem 4:0 gegen Bielefeld freilich kaum Gründe hat, am Kader etwas zu verändern.
Steffen steht am Scheideweg
Und auch die Zukunft von Steffen in Wolfsburg ist äußerst fraglich: 2023 endet sein Vertrag, eine Verlängerung gilt als unwahrscheinlich, mittlerweile gar als ausgeschlossen. Steffen steht am Scheideweg, im Sommer würde er noch eine Ablöse einbringen - es könnten seine letzten Wochen beim VfL sein.