Bundesliga

Leverkusens Josip Stanisic war verwundert über Freigabe aus München

Leihgabe möchte mit Bayer 04 "viel reißen" und hält Titel für möglich

Stanisic über Freigabe aus München: "Ein bisschen verwundert war ich schon"

"Wir können viel reißen": Josip Stanisic will mit Leverkusen angreifen.

"Wir können viel reißen": Josip Stanisic will mit Leverkusen angreifen. IMAGO/Ulrich Wagner

Am Dienstag absolvierte Josip Stanisic seine erste Einheit mit den neuen Kollegen, nachdem seine Leihe am Sonntag perfekt gemacht wurde. Am Samstag in Gladbach (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte er erstmals zum Spieltagskader gehören. Mehr erwartet der 23-Jährige in seiner ersten Woche bei Bayer 04 nicht. Auf Sicht aber schon.

"Ich bin erst kurz hier und gehe nicht mit der Erwartung in die Partie am Samstag, dass ich sofort spiele. Wenn ich nicht von Anfang an spiele, werde ich nicht sauer sein oder ein riesiges Fass aufmachen. Aber natürlich will ich spielen und wir werden sehen, wie sich der Trainer entscheidet", sagt der 23-Jährige, der seine Ambitionen mit dem Werksklub nicht verheimlicht.

"Wir haben eine sehr gute Truppe und wir können viel reißen", glaubt der kroatische Nationalspieler, "aber der Trainer hat es gesagt: Wir müssen ruhig bleiben, auch wenn das erste Spiel jetzt gewonnen ist. Der Hype und der Druck kommen sehr schnell. Wir müssen am Boden bleiben. Aber klar ist: Mit den ganzen Transfers haben wir sehr hohe Ziele."

Stanisic hofft auf mehr Spielzeit in Leverkusen

So hält es Stanisic für realistisch, dass Bayer 04 seinem Stammverein über die komplette Saison Paroli bieten kann. Der Rechtsverteidiger zeigt sich zuversichtlich: "Ich habe es in den letzten zwei Jahren erlebt: Es ist sehr schwer, über 34 Spiele das Niveau zu halten, und es wird auch hier eine Herausforderung, vor allem mit den englischen Wochen. Mit der Breite des Kaders haben wir aber schon eine gute Chance, in der Meisterschaft oder im DFB-Pokal einen Titel zu holen oder zumindest um einen Titel zu spielen."

Und der vielseitige Abwehrspieler, der bei Bedarf auf links verteidigen kann, sich aber in erster Linie auf der rechten Seite oder rechts in einer Dreierkette sieht, ist durchaus ein Realist. Weshalb er entschlossen war, die Bayern zu verlassen. "Ich wusste um meine Position in München und, dass es immer schwer ist, dort zu spielen", erklärt er. Irgendwann in der Vorbereitung habe sich "abgezeichnet, dass Noussair Mazraoui sich durchgesetzt hat. Da war mir klar, dass wenn Benjamin Pavard bleibt, es sehr schwer für mich würde, Einsatzzeit zu bekommen."

Es war ein Hin und Her. Bleibt Benji? Geht er? Bleibe ich? Ich hing dann etwas in der Luft.

Josip Stanisic

Die Chance darauf sieht er hingegen beim Werksklub, dessen Interesse ihm gerade gelegen kam. Dennoch war der Wechsel keine einfache Geschichte, hing dieser doch auch an der Zukunft des wechselwilligen Pavard. "Es war ein Hin und Her", erinnert sich Stanisic, "bleibt Benji? Geht er? Bleibe ich? Ich hing dann etwas in der Luft."

Zumal er nicht zwingend damit gerechnet hatte, dass die Münchner ihm die Freigabe für einen Wechsel zu einem direkten Titelkonkurrenten gestatten würden. "Ein bisschen verwundert war ich schon", gibt Stanisic zu, "ich sehe es als Chance. Die Vereine waren sich einig und auch für mich ist es die richtige Entscheidung." Ob das am Ende auch tatsächlich für den FC Bayern gilt, bleibt abzuwarten.

Stephan von Nocks

FOTOMONTAGE:
Josip STANISIC (Bayern Muenchen) vor Leihe an Bayer Leverkusen.
ARCHIVHFOTO:
Josip STANISIC (Bayern Muenchen),
Aktion,Einzelbild,angeschnittenes Einzelmotiv,Portraet,Portrait,Portr??t.
Teampraesentation FC Bayern Muenchen Saison 2023/2024  am 23.07.2023 
in der  A L L I A N Z   A R E N A,
Fussball 1. Bundesliga
?

Stanisic: "Von Bayern kam dann das Go, dass ich gehen darf"

alle Videos in der Übersicht