2. Bundesliga

St. Paulis Weichenstellung mit Vasilj

Der Torwart verlängert, Trainer und Sportchef loben die Entwicklung

St. Paulis Weichenstellung mit Vasilj

St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj bleibt am Millerntor.

St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj bleibt am Millerntor. IMAGO/eu-images

Die Einigung ist ein für alle Seiten logischer Schritt: Der 28-jährige bosnische Nationaltorwart war 2021 aus Luhansk ans Millerntor gewechselt, hatte zuvor schon unter dem Sportchef Andreas Bornemann eine Deutschland-Station in Nürnberg. Bornemann verweist auf die Entwicklung, die Vasilj in den rund zweieinhalb gemeinsamen Jahren in Hamburg genommen habe. "Niko ist als Figur und Typ ein wichtiger Faktor für unsere Mannschaft, er hat sich als Persönlichkeit unheimlich weiterentwickelt."

Hürzeler streicht den sportlichen Aspekt heraus und in diesem Zusammenhang vor allem auch die unter seiner Anleitung gestiegenen Anforderungen an das Torwartspiel. Der Coach bevorzugt das kurze und flache Aufbauen durch das Zentrum, Vasiljs Bereitschaft, sich auf dem Gebiet weiterzuentwickeln, imponiert dem 30-Jährigen. "Er hat sich fußballerisch unheimlich entwickelt und hat große Schritte gemacht, weil er bereit und offen war, daran zu arbeiten."

Zum Start ins neue Jahr am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:0) hatte der Schlussmann auch im Kerngeschäft Kostproben seines Könnens geliefert. Genau in diesem ist er während der Hinserie nur selten geprüft worden. St. Paulis Defensive stand über weite Strecken für enorme Stabilität, Partien, in denen Vasilj seine Vorderleute sprichwörtlich "retten" musste, gab es nicht. Die Folge: In der kicker-Rangliste fehlte sein Name unter den Top-Torhütern, obwohl er mit nur 15 Gegentreffern nach 18 Spieltagen die wenigsten aller Zweitligatorhüter kassierte.

Hinzu kommt: Vasilj hat seine Gegentorquote zuletzt von Jahr zu Jahr signifikant verbessert: In seiner Premierenspielzeit 2021/22 kassierte er alle 69 Minuten einen Treffer, 2022/23 alle 87 Minuten. In der laufenden Spielzeit schlägt es durchschnittlich nur noch alle 108 Minuten ein. Und das ist für Bornemann ausdrücklich nicht nur eine Folge der stabilen Hintermannschaft, "gegen Kaiserslautern", lobt der Sportchef, "haben wir gesehen, was für eine enorme Qualität Nikola auch im reinen Torwartspiel hat". Die Vertragsverlängerung ist daher die folgerichtige Entscheidung.

Sebastian Wolff

Hartel zum Sechsten, Urbig mit Bestnote: Die kicker-Elf des 18. Spieltags