Nach dem 2:0-Sieg in Fürth sah St. Paulis Trainer Ewald Lienen keinen Grund für Veränderungen.
Auch RB Leipzig startete mit einem 2:0-Erfolg gegen Braunschweig ins Kalenderjahr 2016. Bullen-Trainer Ralf Rangnick war lediglich zu einem Wechsel gezwungen: Keeper Coltorti, der sich gegen die Niedersachsen an der Schulter verletzt hatte, wurde von Gulacsi vertreten.
St. Paulis Taktik geht auf
Wie schon in Fürth bauten die Kiez-Kicker auf eine defensive Ausrichtung. Die Hamburger standen hinten stabil und überließen den Sachsen den Ballbesitz. Der Tabellenführer tat sich gegen tief stehende Hamburger zu Beginn schwer und kam nur selten hinter die letzte Abwehrreihe. Offensiv lauerte St. Pauli ausschließlich auf Konter und kam mit diesem Rezept früh zum Erfolg: Rzatkowski vollendete einen selbst eingeleiteten und von den Stationen Thy, Buchtmann und Buballa fortgeführten Schnellangriff mit dem Führungstreffer (8.).
21. Spieltag
Das 1:0 spielte den Gastgebern freilich in die Karten und die Lienen-Elf setzte ihre taktischen Vorgaben weiterhin konsequent um. Doch die Gäste wurden in der Folge deutlich stärker und verzeichneten auch gute, gefährliche Abschlüsse: Himmelmann glänzte gegen Orban mit einer spektakulären Fußabwehr (20.), Forsberg traf aus spitzem Winkel lediglich das Außennetz (23.). Während St. Pauli kaum mehr Entlastungsangriffe fuhr, musste sich Leipzig auch den Vorwurf gefallen lassen, Chancen mitunter fahrlässig liegengelassen zu haben: Kaiser versprang das Leder in einer aussichtsreichen Situation (29.).
Leipzig verzweifelt an Himmelmann
Und so ging es weiterhin nur in eine Richtung. Doch die Leipziger Offensivbemühungen endeten in aller Regel bei Keeper Himmelmann: Der 27-Jährige entschärfte erst einen Poulsen-Schuss und kratzte zudem noch einen Kopfball von der Linie (beide 38.). St. Pauli kam bis zum Seitenwechsel nicht mehr gefährlich vor das Bullen-Tor, auch weil Thy bei einem aussichtsreichen Konter zwei Meter im Abseits stand (43.).
Mit nicht mehr ganz so viel Druck und zwingenden Aktionen seitens der Leipziger startete der zweite Durchgang. St. Pauli schaffte es in der direkten Phase nach Seitenwechsel, wieder häufiger für Entlastung zu sorgen. Richtig gefährlich wurde es zunächst aber weder hüben noch drüben.
Forsberg vergibt Doppelchance
Das änderte sich in der 60. Minute als Gulacsi, selten geprüft an diesem Abend, einen leicht abgefälschten Nehrig-Kopfball reflexartig noch vor der Linie parierte. Daraufhin reagierte Rangnick und brachte mit Selke (für Kaiser) und Bruno (für Demme) zwei frische Offensivkräfte aufs Feld. Doch für die nächsten Abschlüsse zeigte sich Forsberg verantwortlich, der erst an Himmelmann nicht vorbeikam (63.) und anschließend einen technischen Mangel offenbarte (64.).
Zweimal Aluminium: Nehrigs Hammer und Picaults Unentschlossenheit
So beging St. Pauli mit dem weiterhin hauchdünnen Vorsprung die Schlussviertelstunde. Und nur wenige Zentimeter trennten die Kiez-Kicker Sekunden später von der Vorentscheidung: Nehrig hämmerte einen Volley aus 16 Metern an die Latte und verpasste das 2:0 nur knapp (77.). Der kurz zuvor eingewechselte Picault ließ ebenfalls die große Möglichkeit zum zweiten Treffer der Hamburger liegen, obwohl er Schlussmann Gulacsi bereits umkurvt hatte (88.).
Die Roten Bullen kamen hingegen nicht mehr gefährlich vor das Tor der Gastgeber und mussten demnach ihre erste Auswärtsniederlage in der laufenden Spielzeit hinnehmen. St. Pauli wiederum wahrte nach zwei Heimniederlagen in Folge den Anschluss zu den Aufstiegsrängen.
Bereits am Freitag um 18.30 Uhr empfängt Leipzig Union Berlin. Für St. Pauli geht es zur selben Zeit gegen den FSV Frankfurt.