Bundesliga

SPIELBERICHT

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80 Minuten lang sahen die Zuschauer ein Derby, in dem spielerische Glanzlichter und packende Torraumszenen die Ausnahme blieben. Lediglich die turbulente Schlußphase mit drei Toren entschädigte etwas für die Langeweile über weite Strecken des Spiels.

Beim HSV kam Breitenreiter für Wojtala neu ins Team. Das bedeutete: Schnoor rückte in die Innenverteidigung, Salihamidzic machte in der Spitze für Breitenreiter Platz und nahm Schnoors Position auf der linken Außenbahn ein. Auch St. Pauli begann mit nur einer personellen Veränderung. Für den gesperrten Hanke nominierte Uli Maslo Pisarew, der von Beginn an neben Scharping die zweite Spitze bildete. Trulsen nahm Ivanauskas ebenso in Manndeckung wie Pedersen Breitenreiter. Die übrige Formation richtete sich auf den HSV aus. Im Mittelfeld schirmte Stanislawski rechts zunächst den offensiven Salihamidzic ab, Eigner kümmerte sich um Cardoso. Links heftete sich Scherz an Spörl, Sobotzik dagegen erhielt Freiheiten nach vorne.

Die Magath-Elf begann forsch, ging schnell in Führung und dominierte fortan. Allerdings schlichen sich viele Ballverluste ein, außerdem fehlte die Bereitschaft, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen. Auf der anderen Seite offenbarte St. Pauli große Probleme im Spielaufbau.

Fischers Gelb-Rote Karte kurz vor der Pause gab Anlaß zu taktischen Änderungen in beiden Mannschaften. Magath reagierte sofort, nahm Salihamidzic heraus und stellte Schnoor auf die linke Seite. Hinten übernahm Wojtala dessen Abwehraufgaben. Spörl mußte bis zu Schopps Einwechslung rechts defensiv aushelfen, in dieser Phase konnte sich Cardoso bis zu seiner Auswechslung hinter den Spitzen auszeichnen.

Bei St. Pauli erhielt nun Springer auf links eine Chance, dafür wechselte Sobotzik nach rechts. Wie schon im Hinspiel konnte St. Pauli aber die Überzahl nicht nutzen, schien eher zu fürchten, erneut - wie seinerzeit beim 0:3 - ausgekontert zu werden. Libero Dammann verharrte als reiner Ausputzer, dadurch blieb im Mittelfeld Initiator Pröpper allein auf weiter Flur.

Als es dem HSV trotz besser werdender Kombinationen über die Achse Kmetsch-Spörl nicht gelang, den Sack zuzumachen, wurde Pisarew mit dem Ausgleich für sein großes kämpferisches Engagement belohnt. Dennoch wandte sich das Blatt wieder zugunsten der "Gäste", als Kmetsch mit seinem verdeckten Freistoß die neuerliche Führung besorgte. St. Pauli am Boden, doch HSV-Keeper Golz verschaffte der Mannschaft vom Millerntor mit seinem kapitalen Patzer doch noch einen Teilerfolg.

Es berichten Hubert Meyer und Michael Richter